Die Gemüter der Anwohnenden sind erhitzt. Der Grund: Bauarbeiten am Elbwanderweg, direkt vor ihrer Haustür. Und informiert wurden sie laut eigener Aussage nicht darüber, obwohl ihnen jetzt mitgeteilt wurde, dass der Weg dort insgesamt bis zu sechs Monate gesperrt wird. Allerdings muss man sagen, dass die Maßnahmen den Verkehr nicht beeinträchtigen. Die Elbchaussee selber sowie Fuß- und Radweg sind weiterhin komplett zugänglich und von den Bauarbeiten nicht betroffen.
„Plötzlich stand da ein Bagger auf dem Weg. Dabei wurde der Weg erst im vergangenen Jahr saniert“, erzählt Anwohner Guntram Uhlig. „Der ganze Weg bis Altona soll asphaltiert werden. Das ist reiner Wahnsinn! Das nutzt nur den Radfahrenden. Die Fußgänger werden dann über den Haufen gefahren“, beschwert er sich. „Und das nur, weil Gelder im Haushalt übrig waren.“
Was tut sich am Elbwanderweg?
Das stimmt so tatsächlich nicht ganz. Die Gelder und die Sanierung sind schon länger geplant, wie aus einer Drucksache der Bezirksversammlung Altona aus dem September 2022 hervorgeht. Der Start der Maßnahmen hatte sich aufgrund der Bauarbeiten an der Elbchaussee verzögert. Es wird auch nicht der Weg asphaltiert, der erst im vergangenen Jahr samt Flutschutzmauer saniert wurde. Die Arbeiten finden westlich und östlich des besagten Abschnitts statt. „Bei den Arbeiten handelt es sich um die Herrichtung des Elbuferwanderwegs, dem eine langfristige Planung des Bezirksamtes vorausgeht“, teilte das Bezirksamt mit. Bislang ist noch nicht klar, ob die Maßnahmen auf den gesamten Elbwanderweg ausgeweitet werden können.
Richtig ist, dass der Weg auf einer Strecke von 510 Metern asphaltiert oder mit Naturstein gepflastert wird. Alle Bäume werden allerdings erhalten, Grünstreifen auf beiden Seiten des Weges sind vorgesehen und neue Sitzmöglichkeiten werden aufgestellt. Der Fahrradweg an der Elbchaussee soll dem Elbwanderweg angeschlossen werden. Und auch Schröders Elbpark wird saniert: Die Rasenfläche wird als Parksportfläche mit Calisthenicsanlage sowie einzelnen Fitnesselementen und Sitzelementen angelegt.
Klingt erstmal alles gut und als würde durch die Sanierung nichts verloren, sondern eher gewonnen werden. Die Anwohnenden sind dennoch nicht glücklich mit den baulichen Maßnahmen. Sie seien Geldverschwendung. „Das Geld würde anderswo bestimmt dringender gebraucht. Wir stehen im Austausch mit der Politik, ob das wirklich notwendig ist“, sagt Guntram Uhlig. „Und wer weiß, vielleicht kleben wir uns auch mal auf dem Weg fest.“ Das muss aber schnell gehen – denn die Bauarbeiten sind in vollem Gange und der ursprüngliche Weg bereits abgetragen.