8. Oktober 2018
Elbvororte

Blume des Jahres auserwählt

Hamburg

Die Besenheide ist die 40. Blume des Jahres. Foto: Udo Steinhäuser

Die Besenheide ist die 40. Blume des Jahres. Foto: Udo Steinhäuser

Hamburg. Der Hamburger Senator für Umwelt und Energie Jens Kerstan hat gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung Axel Jahn und Leiterin des Projektes „Blume des Jahres“ Paula Höpfner die Besenheide zur Blume des Jahres 2019 ernannt.

Außerdem unter den Gästen waren: John Langley als Botschafter der Stiftung, Oliver Muchow als Revierleiter aus dem Bezirksamt Hamburg-Mitte sowie Sarah Winkelmann, die Heidekönigin 2018 aus Schneverdingen mit Schäfern und Schäferinnen des Vereins Naturschutzpark Lüneburger Heide. Die Loki Schmidt Stiftung möchte mit der Benennung der Blume des Jahres 2019 auf die Gefährdung und den Verlust ihrer Lebensräume aufmerksam machen und sich für den Erhalt und die Pflege von Heidelandschaften einsetzen.

Jeden Sommer verwandeln sich unsere Heidelandschaften in ein lilafarbenes Meer. Zu dem Augenschmaus trägt maßgeblich die Besenheide bei, die dem Besucher ihre zierlichen Blütenstände ab August entgegenstreckt. An der Besenheide tummelt sich das Leben. Ihre Bewohner haben sich mit der Zeit perfekt an die scheinbar lebensfeindlichen Bedingungen ihrer Umgebung angepasst. Kaum zu glauben, doch die artenreichsten Pflanzbestände wachsen tatsächlich auf mageren, sauren und trockenen Böden. Die Besenheide kann unter diesen Lebensraumbedingungen bis zu 40 Jahre alt werden und ist gerade deswegen für viele, teils seltene Insekten eine nachhaltige und verlässliche Futterquelle und Brutstätte.

Nicht nur in der Heidelandschaft, die einst durch ausgewogene Viehhaltung und kontrollierte Heidebrände geschaffen wurde, findet die Blume des Jahres optimale Lebensbedingungen. Auch an anderen offenen, sauren und sandigen Standorten, wie zum Beispiel an Waldrändern, in Sandgruben und Dünen, in Hochmooren, auf älteren Brachen und selbst an Straßenrändern ist die Art zu finden. Ein Großteil ihrer Lebensräume ist sehr selten geworden. Die Gründe hierfür reichen von einer Bebauung bis hin zu einem steigenden Stickstoffeintrag über die Luft.

Umweltsenator Jens Kerstan sagt einleitend: „Ich freue mich sehr über die Wahl der Besenheide zur Blume des Jahres 2019 durch die Loki Schmidt Stiftung. Die Besenheide prägt einen Naturraum, der für Teile Norddeutschlands typisch und auch in Hamburg zu Hause ist. Sie steht auf der Hamburger Roten Liste der bedrohten Arten und verdient unsere Aufmerksamt sowie unseren Schutz. Wenn wir vom berühmten ‚brennen der Heide‘ sprechen, dann meinen wir die Blütezeit der Besenheide, die die Heidelandschaft in ein lilafarbenes Meer taucht. Auch das zu erhalten, muss unsere Aufgabe sein.“

Um genau für den Schutz dieser seltenen Lebensgemeinschaften zu werben, hat die Loki Schmidt Stiftung zu ihrem 40. jährigen Jubiläum die Besenheide zur Blume des Jahres 2019 gekürt. „Unsere Vorfahren haben einst die Heidelandschaft geschaffen. Die Loki Schmidt Stiftung setzt sich dafür ein, die letzten Vorkommen der Besenheide zu pflegen und zu bewahren“, so Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. Im Rahmen der „Aktion Überleben Heide“ wird 2019 eine Vielzahl von Pflegeeinsätzen in Heidelandschaften stattfinden. Hierbei sollen zum Beispiel durch aufwändiges, händisches Entfernen von Jungbäumen, Heidelandschaften offen gehalten werden. Loki Schmidt sagte über die Heide: „Es hat ewig lange gedauert, in einige Köpfe hineinzukriegen, dass eine Heide eine Kulturlandschaft ist und keine ursprüngliche Natur. Aber auch diese Kulturlandschaft besteht nur fort, wie wir sie kennen, wenn sie auch weiter so genutzt – oder gepflegt – wird“.

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