15. Juni 2016
Elbvororte

24.6.2016: Kurs „Erste Hilfe – Letzte Hilfe“

Rissen

Dr. Hanno Lehmann, Palliativmediziner

Dr. Hanno Lehmann, Palliativmediziner

Rissen. „Erste Hilfe“ und die dazu befähigenden Kurse, die vom Arbeiter Samariter Bund (ASB) Hamburg und anderen Organisationen durchgeführt werden, sind ein landläufig bekannter Begriff. Nun haben der Förderverein der Palliativstation im Asklepios Westklinikum und die ASB Sozialstation Elbgemeinden sich entschlossen, gemeinsam „Letzte Hilfe Kurse“ durchzuführen. Was hat es damit auf sich?

Antje Beyer vom Förderverein Palliativstation
Antje Beyer vom Förderverein Palliativstation

Schon vom Begründer der internationalen Rotkreuz-Bewegung, Henry Dunant, heißt es in einem Bericht über die Schlacht von Solferino 1859: „Dunant versuchte nach besten Kräften zu helfen. Er kniete neben schwer Verwundeten, die ihn anflehten an ihrer Seite zu bleiben, bis zu ihrem letzten Atemzug, damit sie nicht alleine sterben sollten“. Diese historische Parallelität hat der Palliativarzt Dr. Georg Bollig aus Schleswig aufgegriffen und das Projekt „Der Letzte Hilfe Kurs“ entwickelt. Viele Menschen haben aus Angst und Unwissenheit Hemmungen, sich mit Sterben und Tod zu beschäftigen. Dennoch kann es uns alle als Angehörige, Freunde oder Nachbarn betreffen. So sollen „Letzte Hilfe Kurse“ verdeutlichen, dass auch Letzte Hilfe aktiv sein kann durch Mundpflege, das Haltgeben bei Unruhe und Verwirrtheit und das Dasein und Dableiben angesichts schwieriger Situationen bei Sterbenden. Eine hinwendende Haltung und bürgerschaftliches Engagement bilden das gemeinsame Fundament von Erster und Letzter Hilfe.

Das lebhafte Echo und die Zustimmung an einem Themenabend der „Rissener Runde“ im Oktober 2015 haben den Förderverein der Palliativstation und die ASB Sozialstation Elbgemeinden dazu bewogen, die Initiative für den Aufbau solcher Kursen in Rissen zu ergreifen. Der ASB Hamburg plant, künftig in all seinen Sozialstationen Letzte Hilfe Kurse anzubieten. Sie sollen eine Ergänzung sein zu dem bereits bestehenden Angebot des Palliativnetzes Hamburg West mit seinen Palliativärzten und –pflegekräften sowie der ehrenamtlichen Hospizarbeit in der häuslichen Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden.

Nachdem zwei VertreterInnen von der Palliativstation und des Fördervereines an einer Kursleiterschulung in Schleswig teilgenommen haben, wird der Förderverein und der ASB Ende Juni 2016 den ersten Kurs anbieten. Teilnehmen können alle Bürger, die wissen möchten, was im Sterbeprozess passiert, und was die Begleitung eines sterbenden Menschen durch sie selbst bedeuten kann. Der Kurs ist niederschwellig. Es handelt sich nicht um einen Kurs zu Befähigung als ehrenamtlicher Hospizhelfer oder als Weiterbildung für Alten- und Krankenpflegekräfte, die in Einrichtungen arbeiten, sondern er richtet sich an den ganz normalen Bürger.

Der Kurs wird an zwei Abenden stattfinden und enthält die vier Module: 1. Sterben ist ein Teil des Lebens, 2. Vorsorgen und entscheiden, 3. Körperliche, psychische, soziale und existentielle Nöte, 4. Abschied nehmen vom Leben. Termine sind der 24.06. und der 01.07.2016 jeweils von 18 bis 20 Uhr.

Der Kurs findet statt im Veranstaltungsraum der ASB-Sozialstation Elbgemeinden, Wedeler Landstr. 16, 22559 Hamburg. Anmeldungen bitte an den Förderverein der Palliativstation, Tel.: 040 – 8191 2477 (dienstags bis donnerstags von 9 – 12 Uhr) oder an Frau Mitschke, ASB Sozialstation Elbgemeinden, Tel.: 040 – 818240. Der Kurs ist kostenfrei.

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