Die Hamburger Polizei hat einen Zeugenaufruf gestartet, nachdem ein 90-jähriger Mann in Rissen Opfer eines besonders perfiden Betrugs geworden ist. Nach Angaben der Ermittler erhielt der Senior am Montagvormittag einen Anruf von einem angeblichen Kriminalbeamten, der vorgab, seine Vermögenswerte seien in Gefahr. Kurz darauf erschien ein vermeintlicher Kollege an der Haustür und gab an, die Wertgegenstände dokumentieren zu müssen.
Während der Anrufer den Senior weiter am Telefon beschäftigte, ließ sich der falsche Polizist die Wertsachen zeigen und fotografieren. Dann entwendete der Täter eine Geldkassette und verschwand in unbekannte Richtung. Der Dieb soll etwa 30 bis 40 Jahre alt, schlank und von südländischer Erscheinung gewesen sein. Er hatte schwarze Haare, sprach akzentfreies Hochdeutsch und trug eine schwarze Jacke. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung mit mehreren Streifenwagen gelang dem Täter die Flucht.
Zeugenaufruf gestartet
Die Hamburger Polizei bittet dringend um Mithilfe der Bevölkerung. Wer am Montag im Bereich Beim Dorfgraben in Rissen verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt hat, wird gebeten, sich beim Hinweistelefon unter 42 86 56 789 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Auch im Stadtteil Bramfeld kam es am selben Tag zu einem ähnlichen Vorfall. Die Ermittlungen führt das Landeskriminalamt für Betrugsdelikte (LKA 43), das auch prüft, ob beide Taten in Zusammenhang stehen.
Polizei warnt vor Telefontricks
Die Polizei warnt erneut vor dieser Masche, die sich gezielt gegen ältere Menschen richtet. Echte Polizeibeamte fragen am Telefon niemals nach Vermögenswerten, fordern keine Herausgabe von Geld oder Schmuck und holen solche Gegenstände auch nicht ab. Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte sofort auflegen und anschließend die 110 oder die örtliche Polizeidienststelle unter der bekannten Rufnummer anrufen.
Zudem empfiehlt die Polizei, sich im Zweifel an Angehörige, Nachbarn oder Freunde zu wenden und verdächtige Situationen niemals allein zu klären. Ein gesundes Misstrauen sei kein Zeichen von Unhöflichkeit, sondern der beste Schutz vor Betrug.
Weitere Informationen und Präventionstipps gibt es unter:
www.polizei.hamburg/straftaten-zum-nachteil-aelterer-menschen