18. Oktober 2022
Gesundheit

Apotheken streiken

Viele Apotheken bleiben morgen in Hamburg geschlossen. Warum und wie Sie trotzdem an Ihre Medikamente kommen, lesen Sie hier.

Morgen werden viele Apotheken streiken. – Bild einer geschossenen Apotheke mit Apotheken-Symbol.

Viele Apotheken bleiben zu. Wie kommen Sie an dringend benötigte Medikamente? Und warum wird gestreikt? // Foto: © Mika Baumeister on Unsplash

Am Mittwoch, 19. Oktober, streiken die Apotheken in vier Bundesländern. Ab mittag 13 Uhr bleiben sie im Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg geschlossen. Eine Vielzahl von Apotheken wird sich beteiligen. Doch die Art und Weise der Teilnahme ist noch nicht bei allen entschieden.

Warum streiken die Apotheken?

Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), sagte dazu: „Die Apotheken leiden unter der aktuellen Krise genauso wie viele andere. In dieser Situation soll nun noch das Honorar gekürzt werden. Damit läuft das Fass über. Deshalb streiken die Kolleginnen und Kollegen in vier Bundesländern, stellvertretend für den Berufsstand.“

Vor zehn Jahren wurde das Honorar für Apothekerinnen und Apotheker zuletzt angepasst. Nun folgt, trotz Inflation und der steigenden Kosten für Personal und Energie, die Honorarkürzung. Es soll sich um eine Reduktion von jährlich 120 Millionen Euro bei den Löhnen handeln. Dazu verabschiedet der Bundestag am Donnerstag das sogenannte GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. GKV steht hierbei für Gesetzliche Krankenversicherung. Dieses Gesetzt soll zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen beitragen. Gerade in diesen Zeiten beutelt es aber einen Teil des Gesundheitssystems, der ohnehin bereits viele Nullrunden erlebt hat.

Und wie komme ich an meine Medikamente?

Overwiening sagte weiter, dass die Apotheken eine Entlastung und keine weitere Belastung bräuchten. Die Apothekerschaft sende ein klares Signal an Bundesregierung und Bundestag, dass auch über das aktuelle Spargesetz hinaus dringend ein Politikwechsel notwendig sei. Die Arzneimittelversorgung in Deutschland müsse wieder ein stabiles Fundament bekommen. Sie würden mit vereinten Kräften für diesen Politikwechsel kämpfen, so die Präsidentin des ABDA.

Hans-Günter Lund, der Landesvorsitzende des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, ist der Meinung, dass eine überwältigende Mehrheit der rund 600 Apotheken in Schleswig-Holstein morgen geschlossen bleibt. In Hamburg könnten es über 400 Apotheken werden, die sich am Streik beteiligen.

Notfallapotheken sind morgen jedoch geöffnet. Hier finden Sie Notfallapotheken in ihrer Nähe.

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