30 Jahre Mauerfall: Am 9. November 1989 geschah unfreiwillig ein Stück Zeitgeschichte. Unfreiwillig, da der Politbüro-Sprecher Günther Schabowski offenkundig zu einem „Ver-Sprecher“ avancierte und die unverzügliche Grenzöffnung bekannt gab. Was sich bereits durch lang andauernde Proteste angekündigt hatte, wurde vor genau 30 Jahren Realität – auch mit Auswirkungen auf Hamburg.
Auto an Auto. Das war nach dem Mauerfall jahrelang das übliche Bild auf der A24 von Mecklenburg-Vorpommern nach Hamburg. Der Westen als Sehnsuchtsort für ostdeutsche Umsiedler. Die Großstadt Hamburg lag aufgrund der Nähe zur innerdeutschen Grenze besonders im Fokus der Ostdeutschen. Der Grenzverlauf befand sich schließlich nur etwa 50 km von Hamburg entfernt. Die Hansestadt lockte unterdessen mit Jobs, insbesondere im Straßen- und Häuserbau. Später folgten ostdeutsche Betriebe, die Hamburger Unternehmen Konkurrenz machten.
30 Jahre Mauerfall – auch in Lauenburg/Boizenburg
Auch für den nur 50 km entfernten Grenzübergang Lauenburg/Boizenburg war der November 1989 ein Schicksalsmonat. Eindrücke von der Grenzöffnung:
30 Jahre Mauerfall: Metropolregion Hamburg reicht bis nach Schwerin
Doch wie steht es heute um die Wiedervereinigung, drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall? Längst gehören nicht nur Regionen Schleswig-Holsteins und Niedersachsens zum Speckgürtel Hamburgs. Auch der Westen Mecklenburg-Vorpommerns, bis weit hinter Schwerin, profitiert von der Metropolregion Hamburg. So zählen heute fast eine halbe Million Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern zum Hamburger Einzugsgebiet – immerhin fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung des nordöstlichsten Bundeslands Deutschlands. Gemeinsam werden heute Förderfonds, Ziele und Kooperationen mit den Landkreisen und Ländern vereinbart und umgesetzt. Gelebte Wiedervereinigung – 30 Jahre danach.