Hamburg. Das Museum für Hamburgische Geschichte präsentiert am 29. September 2016 um 19 Uhr ein Benefiz-Konzert zur Restaurierung des einzigartigen „Fleischer-Cembalos“ mit dem Ensemble „La Porta Musicale“. Gespielt werden Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Schop, Thomas Baltzar und Matthias Weckmann.
Es gehört zu den berühmtesten Objekten in der Sammlung des Museums für Hamburgische Geschichte: Das Cembalo aus der Werkstatt des Hamburger Tasteninstrumentenbauers Carl Conrad Fleischer aus dem Jahr 1716. Das sogenannte „Fleischer-Cembalo“ ist ein heute weltweit so gut wie einzigartiges Instrument, dessen spezifischer Klang im Rahmen von Veranstaltungen des Museums hin und wieder zu erleben ist. Um das Cembalo den Besucherinnen und Besuchern auch zukünftig zu Gehör zu bringen, ist eine Restaurierung der Wirbellöcher, an denen die Saiten des Instruments befestigt sind, unumgänglich geworden.
Zur Finanzierung dieser wichtigen Restaurierungsarbeiten findet ein Benefiz-Konzert zugunsten des Cembalos mit dem Ensemble „La Porta Musicale“ statt. Anke Dennert (Cembalo) und Gabriele Steinfeld (Barockgeige) warten an diesem Abend mit einem Programm mit Werken von Georg Philipp Telemann, Johann Schop, Thomas Baltzar und Matthias Weckmann auf.
Die virtuose Violinmusik der Hamburger Ratsmusiker Johann Schop und Thomas Baltzar im Stylus Fantasticus, einer neuen Kompositionsform des 17. Jahrhunderts, nahm ihren Ursprung in Italien und wurde von den norddeutschen Meistern zu einer vollkommenen Blüte entwickelt. Mit der Liedvariation für Cembalo von Matthias Weckmann wird ein extravaganter Komponist vorgestellt, der frei und in kühnen Harmonien ein schlichtes Volkslied interpretiert hat. Matthias Weckmann wurde 1655 Organist an der Hamburger St. Jacobikirche und gründete 1660 mit Musikerkollegen ein „Collegium musicum“, das in öffentlichen Konzerten neben eigenen Werken auch Kompositionen aus Venedig, Rom, Dresden und München aufführte. Aus dem umfangreichen Oeuvre von Georg Philipp Telemann erklingen Werke für Violine und Cembalo aus unterschiedlichen Schaffenszeiten: Die Sonate in g-moll (1715) und die Partita aus „La petite musique de Chambre“ (1716), die noch aus Telemanns Frankfurter Zeit stammen. Die ebenfalls erklingende „Sonate Metodiche“ von 1732 und die „Essercizii Musici“ von 1739/40 sind Sammlungen, die Telemann für den musizierenden Bürger in Hamburg selbst verlegte.
Die Barockgeigerin Gabriele Steinfeld und die Cembalistin Anke Dennert sind Spezialistinnen ihrer historischen Instrumente und erfahrene Kammermusikerinnen der Alten Musik. Nach begeistert aufgenommenen Konzerten als Duo gründeten sie 2012 das Ensemble „La Porta Musicale“. Seither gestalten die beiden Hamburgerinnen Konzerte, die sich einerseits den Stars des 17. und 18. Jahrhunderts, aber vor allem selten zu hörenden Werken und ihren vergessenen Komponisten widmen.
Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 10 Euro, an der Abendkasse
Museum für Hamburgische Geschichte
Holstenwall 24