Die Kriminalität in Hamburg ist im dritten Quartal 2017 stark gesunken. Doch Experten warnen vor zu viel Euphorie.
Insgesamt sei die Kriminalität von 182.000 Delikten auf 167.000 im dritten Quartal 2017 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 8 Prozent. Das geht aus einer Polizeistatistik hervor, die dem NDR vorliegt. Auch die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Hamburg sei in Hamburg auf einem so niedrigen Stand, wie schon seit zehn Jahren nicht mehr. Um 27 Prozent sei die Kriminalitätsrate in diesem Bereich gesunken.
Kriminalität in Hamburg: Für die einen ein Erfolg, für die anderen nur verhaltener Optimismus
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer konstatierte, dass offenbar die richtigen Schwerpunkte gesetzt wurden. Auch Innensenator Andy Grote (SPD) bezeichnete den Rückgang, auch bei den Gewaltdelikten, als bemerkenswert – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung in Hamburg in den vergangenen Jahren gestiegen ist, bei ständig wachsender Anzahl von Touristen. Auch die 50.000 aufgenommenen Flüchtlinge hatten offenbar keinen negativen Einfluss auf die Statistik.
Verhaltener Optimismus dagegen von der Opposition und von den Gewerkschaften. So könne die Statistik nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Personaldecke bei der Hamburger Polizei sehr dünn ist. Außerdem sei das dritte Quartal eines Jahres, also die Sommermonate, nicht repräsentativ für die Betrachtung eines gesamten Jahres. Man müsse die dunkle Jahreszeit abwarten, bevor eine ganzheitliche Aussage getroffen werden könnte.