20. Juni 2018
Hamburg & Umland

Weltflüchtlingstag 2018: So sieht’s aus in Hamburg

Am 20

Das DRK betreibt seit Ende September 2015 die Zentrale Erstaufnahme Rugenbarg im Stadtteil Osdorf. Hierfür werden Paten gesucht.

Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Zeit, ein paar Worte zum Status Quo in Hamburg zu verlieren. Kurz: Die Zahl der Flüchtlinge ist in Hamburg gestiegen – und doch ist ein Stück Normalität eingekehrt. 

Wenn es nach dem Zentralen Koordinierungsstab geht, ist die Zahl der Flüchtlinge im Mai in Hamburg leicht auf 713 gestiegen. Im April haben noch 675 Menschen in der Hansestadt Schutz gesucht. Doch nur etwa 246 hiervon werden auch in Hamburg untergebracht. Der Rest hat entweder die Stadt bereits verlassen oder wird auf andere Bundesländer verteilt.

Weltflüchtlingstag 2018: Weniger Kriminalität, mehr Normalität

Während der Hamburger Erzbischof Stefan Heße zu mehr Mitgefühl mit den Flüchtlingen aufruft, ist in Hamburg ein Stück Normalität im Umgang mit Geflüchteten eingetreten. Heße betonte in einem Interview mit der WELT, dass manche „Debatten hochgradig unseriös“ geführt werden. Es würden Ängste geschürt, obwohl das Leben in Deutschland so sicher wie schon lange nicht mehr ist. Ein Grund sind die jüngsten Nachrichten über Übergriffe von zum Teil abgelehnten Asylbewerbern.

So grausam eine solche Tat auch ist, so normal verhalten sich die Zahlen mit Blick auf die Kriminalstatistik. Von inzwischen rund 1,8 Millionen aufgenommen Flüchtlingen in Deutschland haben etwa 8.000 Gewalttaten verübt. Ein Wert, der im Verhältnis zu den üblichen Werten in Deutschland steht. Damit sollte klar sein, dass wir mit den Flüchtlingen nicht die Kriminalität im propotionalen Sinne importiert haben, wie es von rechtspopulistischer Seite aus oft zu hören ist.

Weltflüchtlingstag: Wenn Flüchtlinge zu Nachbarn werden

Während Medien über die verfahrene Situation der EU-Asylpolitik berichten, Geistliche zu mehr Empathie aufrufen, aber auch Populisten weiterhin Ängste schüren, ist in Hamburg ein Stück Normalität eingekehrt. Kurz: Zahlreiche Geflüchtete sind inzwischen zu Nachbarn geworden – auch in den Elbvororten.

So sind erst Ende April die ersten Flüchtlinge in eine Unterkunft in Hamburg-Rissen eingezogen. 300 Menschen haben Platz in der Unterkunft Suurheid. Auch am umstrittenen Björnsonweg in Blankenese haben sich die Emotionen offenbar beruhigt. Inzwischen wurden Nachbarn aus der Ferne mit offenen Armen empfangen und haben sich wunderbar eingelebt, wie auch unser kürzliches Interview mit einem Bewohnerpaar zeigt.

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