„Ich bin Golfballtaucher – und bin auf zahlreichen Golfplätzen in Hamburg und dem gesamten Norden unterwegs. Ich hole die Golfbälle – und alles, was da noch drin liegt – aus den Wasserhindernissen raus. Anschließend wasche, trockne und sortiere ich die Bälle, bevor ich sie dann über meinen Online-Shop wieder verkaufe. Es ist also ein nachhaltiger Job.“
Einmal schlecht getroffen und schon landet der Golfball im Wasserhindernis. Oder auch mal ein Schläger, ein Schlüssel, ein Smartphone oder ein einzelner Schuh. „Manchmal findet man da kuriose Sachen, aber zum Großteil einfach Golfbälle“, sagt Sascha Kruse. Und er muss es wissen, denn nach Golfbällen zu tauchen ist sein Beruf.
Seit über 15 Jahren taucht er nach dem „Weißen Gold“: 2003 meldete er das Gewerbe an, seit 2007 ist er hauptberuflicher Golfballtaucher. Die Faszination von Golfbällen hat er schon weitaus länger: „Ich hab die schon als kleiner Junge gesucht und gesammelt“, erinnert er sich. Damals noch auf Wiesen, heute im Wasser. Rund 60 Besuche auf Golfplätzen stehen im Jahr an, unter anderem auch in Glinde und Treudelberg. Er hat Verträge mit den Golfplätzen: Kruse räumt quasi auf und darf für einen kleinen Abschlag alle Bälle behalten.
Mehrere Tausend Bälle an einem Tag
„An guten Tagen finde ich bis zu 2.000 Bälle in einem Hindernis“, erzählt Sascha Kruse. Aber das variiert auch nach Hindernis: „Manche sind nur große Pfützen von einem Meter, andere bis zu sieben Meter tief – da findet man einiges.“ Das Tauchen an sich bringt dem 46-Jährigen am meisten Spaß: „Es ist sehr entspannt, ich hab im Wasser meine Ruhe und bin nur für mich“, erzählt er. Viel sehen kann er aber selten – es ist mehr ein Abtasten des Bodens.
Trotzdem geht es recht schnell, mehr Zeit nimmt die Aufbereitung der Golfbälle in Anspruch. In einer extra dafür vorgesehenen Golfball-Waschmaschine werden die Bälle gereinigt, anschließend nach Marke und Zustand sortiert und über seinen Online-Shop Golfballcomeback verkauft. „Im Sommer bin ich viel auf den Plätzen unterwegs, im Winter dann mehr mit Waschen und Sortieren beschäftigt“, sagt der Taucher.
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