8. März 2022
Magazin-Tipp

Meteorologin im Seewetteramt – Arbeitsplatz des Monats

Sturm, Regen oder Sonne? Als Meteorologin weiß Julia Isabel Schmidt als eine der ersten, wie das Wetter wird.

Meteorologin bei der Arbeit

Julia Isabel Schmidt arbeitet seit acht Jahren im Seewetteramt an den Landungsbrücken. // Foto: ©Frank Kahl

Seewetteramt – Arbeitsplatz der Meteorologin
Das Seewetteramt bietet sowohl einen Land- als auch einen Seewetterdienst. // Foto: ©Frank Kahl

Sturmwarnung für Hamburg, ab 18 Uhr ist mit Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern zu rechnen. Was die meisten von uns täglich auf dem Smartphone checken oder in der Tagesschau sehen, kommt nicht von irgendwoher. Meteorologen und Meteorologinnen erstellen die Vorhersagen und Berichte anhand von Wetterdaten – eine von ihnen ist Julia Isabel Schmidt. Die Diplom-Meteorologin arbeitet seit 2014 im Seewetteramt. Mal tagsüber, mal nachts, mal im Land- mal im Seewetterdienst – denn Wetter gibt es rund um die Uhr.

Schwerpunkte als Meteorologin

Natürlich gibt es da unterschiedliche Schwerpunkte: „Die Schwerpunkte im Landwetterdienst sind das zeitnahe Herausgeben von (Un)Wetterwarnungen und Verfassen von Wetterberichten in schriftlicher Form sowie Wetterberatungen“, erzählt die 40-Jährige. Der Fokus liegt hier auf dem Wetter und den möglichen Gefahren.

Der Seewetterdienst erstellt ebenfalls Berichte und Warnungen, aber für die Küstenregionen, Nord- und Ostsee. Hier sind neben dem Wetter und seinen Begleiterscheinungen Windstärke, -richtung, Seegang und Wasserstand zentral. Die Abwechslung macht für Julia Isabel Schmidt den Reiz an ihrem Job aus.

„Ich bin Diplom-Meteorologin – und beobachte die Wetterlagen sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Neben den täglichen Wetterberichten für Norddeutschland – fünf pro Tag gibt es – geben wir Warnungen bei Unwettern heraus und beraten unter anderem Behörden, Veranstalter, Landwirte und die Feuerwehr. Gerade bei Unwettern ist das sehr arbeitsintensiv.“

Aber auch wenn Wetterlagen einem Muster folgen, gibt es immer wieder Überraschungen: „Letzten Endes ist die Natur eben nicht in Wettermodelle zu pressen. Und genau diese Fälle prägen sich ein“, sagt die Meteorologin. Besonders in Erinnerung bleiben die besonderen Wetterlagen – denn die sind besonders herausfordernd. Gerade Gewitterzellen können schnell wachsen und müssen fast minutiös beobachtet werden.

Verantwortung und Herausforderung

Auch die Stürme im Februar waren arbeitsintensiv: „Das Telefonaufkommen war enorm, insbesondere durch Presseanfragen und Lagezentren von Feuerwehren. Das läuft alles neben dem Tagesgeschäft“, berichtet sie. „Aber es sind genau diese Lagen, die nicht nur mir vor Augen halten, wie wichtig unser Arbeitsplatz ist und welche Verantwortung wir tragen. Das motiviert uns, unser Bestmögliches zu geben, um die Menschen rechtzeitig auf Wettergefahren vorzubereiten“, so die Meteorologin. „Und natürlich freut es mich persönlich, wenn meine Vorhersagen oder ein von mir ausgearbeitetes Warnkonzept am Ende auch gut gepasst haben.“

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