31. März 2024
Magazin-Tipp

Die Teerbändiger: der Schlagloch-Trupp in Altona

Atila Cilleli und Paul Völlner halten die Straßen in Altona in Schuss. Sie gehören zum Schlagloch-Trupp des Bezirks.

Atila Cilleli: „Dieses Jahr ist es besonders schlimm, das hab ich so noch nicht erlebt.“ - Sie sind beim Schlagloch-Trupp in Altona.

Atila Cilleli: „Dieses Jahr ist es besonders schlimm, das hab ich so noch nicht erlebt.“

Bericht: Sophie Rhine – Eine Straße ohne Flicken? Schwer zu finden. Besonders der Sülldorfer Kirchenweg hat zuletzt mit zahlreichen Schlaglöchern auf sich aufmerksam gemacht. „Die gehört zu den größten Problemstraßen aktuell“, sagt Atila Cilleli. Das bedeutet, dass er und Paul Völlner hier oft gesehene Gäste sind. Denn die beiden gehören zum Schlagloch-Trupp des Bauhofs Altona.

Die beiden sind täglich auf Altonas Straßen im Einsatz, damit die potenziellen Gefahrenquellen nicht zu Unfällen führen. „Vier bis fünf Stunden sind wir pro Tag auf der Fahrbahn, 15 Aufträge kommen zurzeit täglich rein“, sagt Cilleli. Die Aufträge erhalten sie vom Bezirksamt selbst, nachdem ein Wegewart einen Straßenschaden gemeldet hat. „Wir sind dann quasi die Feuerwehr – wir werden gerufen, sind schnell vor Ort und beheben den Schaden“, so Atila Cilleli.

Paul Völlner und Atila Cilleli (v.l.) sind die Feuerwehr der Straßen und Wege.
Paul Völlner und Atila Cilleli (v.l.) sind die Feuerwehr der Straßen und Wege.

„Ein Bürojob wäre nichts für uns.“

Er kümmert sich bereits seit 35 Jahren um die Straßen und Wege in Altona. Von der Schanze bis nach Rissen erstreckt sich das Gebiet, was er mit seinen fünf Kollegen betreut. Zum Bauhof Altona gehört natürlich ein viel größeres Team, aber der Großteil ist im Gartenbau und nicht im Tief- und Straßenbau tätig. Da hat Paul Völlner angefangen, bis er vor zwei Jahren zum Schlagloch-Trupp wechselte: „Ich bin immer mal wieder als Vertretung mitgefahren und hab dann Rasenmäher gegen Asphalt getauscht“, erzählt er. Beide schätzen den Beruf aus den gleichen Gründen: „Wir sind jeden Tag draußen und unterwegs, ein Bürojob wäre nichts für uns.“

„Wir gehören zum Schlagloch-Trupp – wir sind quasi die Feuerwehr für Altonas Straßen sowie Fuß- und Radwege. Wenn die Wegewarte ein Schlagloch finden, sagen sie uns Bescheid und wir beseitigen die Gefahrenstelle so schnell wie möglich. Besonders bei Asphalt geht das relativ schnell: In 15, maximal 30 Minuten füllen wir auch größere Schlaglöcher wieder auf – natürlich nur provisorisch, aber so kann erstmal nichts passieren. Pro Tag nutzen wir dafür in der Winterzeit zum Teil mehr als eine Tonne Asphalt.

Und so repariert man ein Schlagloch …

Aber wie läuft die Reparatur eines Schlaglochs ab? Gerade an Schnellstraßen ist das Team meist mit zwei Autos unterwegs, denn Sicherheit geht vor. Die Arbeiten erfolgen dann zwischen den Wagen, so kann kein unaufmerksamer Autofahrer für Gefahr sorgen. Zusätzlich sperren Verkehrshütchen den Straßenbereich ab. Dann geht es schnell: Das Schlagloch wird kurz gesäubert, bei Regen oder Schnee auch erst getrocknet. Anschließend kippen die Arbeiter die Asphaltmischung ins Loch, verteilen sie gleichmäßig, bestreuen sie mit Sand – damit nicht alles am ersten Reifen kleben bleibt – und verdichten den Asphalt mit einem Stampfer. Und schon ist die Gefahr nach wenigen Minuten gebannt. Provisorisch: „Das hält nicht ewig, entweder wir kommen wieder oder eine größere Firma wird beauftragt“, sagt Paul Völlner. Bei Rad- und Fußwegen ist es ähnlich. Hier werden dann die beschädigten Steine oder Platten ausgetauscht.
Aber warum ist gerade in diesem Jahr so viel los? „Die alten Straßen haben den Wechsel zwischen Frost, Tauwetter und Regen nicht ausgehalten“, erklärt Atila Cilleli. Risse entstehen auf der Fahrbahn, Wasser kommt durch. Und warum gerade im Sülldorfer Kirchenweg? „Hier wurde aus Kostengründen Asphalt auf Asphalt gesetzt. Der Unterbau stimmt nicht, dafür hätte man die Straße erstmal auffräsen müssen“, so Cillelli. Allerdings handelt es sich hier ja nur um eine Übergangsmaßnahme – die Grundinstandsetzung ist bereits geplant.

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