Süllberg, schon deutlich nach Mitternacht. Aber noch ist hier nicht Schluss: Bei den Gästen des Klönschnack-Jubiläums herrscht Partylaune, es wird ausgelassen getanzt. Das geht natürlich nicht ohne die passende Musik. Und für die ist Stephan Preuß verantwortlich. „Das war echt eine tolle Feier mit super Stimmung“, sagt der Event-DJ.
„Ich bin Event-DJ – ich sorge bei Veranstaltungen wie Hochzeiten und Firmenfeiern für die passende Musik. Dabei geht es nicht darum, ob mir die Musik gefällt. Sie muss zu den Leuten und der Stimmung passen, das ist bei jedem Abend individuell. Aber wenn es klappt, sorge ich für gute Laune bei den Gästen und eine unvergessliche Zeit.“
Dass er ein Händchen für die richtige Musik hat, fand er schon früh raus: Als Jugendlicher bespielte er mit seinen Kumpels die Hockeyclubs Hamburgs, legte auf Geburtstagen und Hochzeiten auf. „Das hat mich gut durch Schulzeit und Studium gebracht“, sagt er. Er studierte Technische Betriebswirtschaft, denn die Tätigkeit als DJ „war eine schöne Sache für die Wochenenden, aber nicht nur.”
Die Veranstaltungen wurden aber nach und nach immer größer, Stephan Preuß legte im Allgäu, auf Sylt, beim Spiegel-Verlag, der Holsten-Brauerei, auf der Seacloud im Mittelmeer auf. Die Nachfragen wurden spezieller, immer mehr Equipment und Veranstaltungstechnik kamen hinzu. 1997 gründete er Starboard Events und machte das Hobby schließlich doch zum Beruf – aber fundiert, mit einer kompletten Event-Agentur, nicht „nur“ als DJ.
Ganz viel, woran man bei einem DJ nicht direkt denkt…
Die Jahre waren voll ausgebucht, über 50 Veranstaltungen pro Jahr kamen zusammen. Und da gehört neben der reinen Veranstaltungszeit ja noch mehr dazu: die Planung, Absprachen mit den Auftraggebenden, der Auf- und Abbau, E-Mails, Rechnungen … „Ganz viel, woran man bei einem DJ nicht direkt denkt“, sagt Stephan Preuß. „Aber es ist eben eine Event-Agentur – ich hab dann auch mal schnell den Firmenchef per Hubschrauber eingeflogen, eine Hüpfburg organisiert und das Equipment für die Konferenz danach gestellt“, erzählt er.
Corona setzte der Zeit ein jähes Ende, das Studium zahlte sich aus. Stephan Preuß sattelte um, arbeitet nun hauptberuflich als Projektleiter bei der pvwerk GmbH, einem Projektentwickler für Photovoltaik-Großprojekte. „Projektleiter war ich ja eigentlich schon immer – hier tanzt am Ende nur keiner, dafür geht das Licht an“, sagt er lachend.
Seine Event-Agentur hat er aber nicht aufgegeben. „Man muss die Balance finden, auch mit dem Privatleben. Ich nehme nicht mehr jede Anfrage an, aber so 20 Veranstaltungen im Jahr gehen noch“, so Preuß. „Es bringt einfach Freude. Man ist ein zentrales Element der Feste, kann die Leute begeistern. Es ist ein Zusammenspiel – ich bin für die Gäste da, aber sie in gewisser Weise auch für mich.“