Auf Beschluss der Ratsversammlung der Stadt Wedel, vom 28. März, wurde ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Gernot Kaser (parteilos) eingeleitet. Die Abstimmung verlief mit 38 zu 1 Stimmen für das Abwahlverfahren. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für die Annahme des Antrags wurde damit weit übererfüllt. Bei den insgesamt 40 stimmberechtigten Ratsleuten hätte diese bei 27 Stimmen gelegen.
Bürgermeister darf bis auf Weiteres seine Amtsgeschäfte nicht ausüben
Wedels Stadtrat hat außerdem mit einer Mehrheit von 38 zu 1 Stimmen beschlossen, dass Gernot Kaser die Dienstgeschäfte des Bürgermeisters der Stadt Wedel bis zum Wahltag nicht ausüben darf. Er wird in dieser Zeit von seinen ehrenamtlichen Stellvertretenden Bürgermeistern vertreten. Diese Aufgabe übernahmen am heutigen Tag Julia Fisauli-Aalto (CDU) und ihr Stellvertreter Tobias Kiwitt (Bündnis 90/Die Grünen).
Die endgültige Entscheidung über die Abwahl von Kaser als Bürgermeister hat die Ratsversammlung in die Hände der Wedeler Bürgerinnen und Bürger gelegt. Sie sind dazu aufgerufen, parallel zur Europawahl am 9. Juni, in den Wahllokalen ihre Stimme abzugeben.
Schlechter Führungsstil
Gernot Kaser war zuletzt für seinen Führungsstil in Kritik geraten. Mehrere Verwaltungsangestellte sprachen von großem Druck und „Führung durch Spaltung“, wie das Hamburger Abendblatt berichtete. Das düstere Stimmungsbild veranlasste Kaser zu einer Mitarbeiterbefragung am Jahresbeginn. Diese Befragung warf weitere Kritik am noch amtierenden Bürgermeister auf. Das herrschende Misstrauen gegen Kaser setzte jetzt das Abwahlverfahren in Gang.