17. Februar 2022
Panorama

Hamburg plant Toilettenoffensive

Hamburg liegt das Wohl seiner Bürgerinnen und Bürger am Herzen, auch wenn es um deren Notdurft geht. Dafür möchte der Senat jetzt 8,52 Millionen Euro ausgeben.

Toilettenoffensive – Neolicht: W C

Foto: Alex Gruber on Unsplash

Der Senat will bis zu 8,52 Millionen Euro für Pandemie bedingt notwendige Sanierungs- und Neubaumaßnahmen öffentlicher Toiletten zur Verfügung stellen. Damit soll ein „leistungsfähiges und attraktives Angebot“ an öffentlichen Toiletten in ganz Hamburg gesichert werden. Hierfür will die Stadt Corona-Mittel aus dem Haushalt abrufen.

Mit den Maßnahmen reagiert die Stadt auf den erhöhten Hygieneaufwand in der Pandemie und den gestiegenen Bedarf an öffentlichen Toiletten in städtischen Grünanlagen. Letztere werden seit Beginn der Pandemie stärker aufgesucht.  Der Aufenthalt in Bedürfnisanstalten soll pandemiegerechter werden, für Bürger der Stadt, wie auch Besucherinnen und Besucher. Auch das Bild der „Schmuddelecken“ will man so beseitigen. Hierzu meint Finanzsenator Andreas Dressel: „Mit unserer Sanierungsoffensive für Hamburgs öffentliche Toiletten sorgen wir nicht nur für ein verbessertes Stadtbild, die zahlreichen Maßnahmen sind auch ein echtes Plus für mehr Hygiene und Sauberkeit – in Pandemiezeiten eine enorm wichtige Investition für mehr Sicherheit in unserer Stadt. Deshalb nutzen wir dazu Corona-Ermächtigungen in unserem Haushalt. Hamburg verfügt schon jetzt über ein sehr ordentliches Netz an öffentlichen Toilettenanlagen, das wir aber jetzt Schritt für Schritt noch weiter ausbauen beziehungsweise modernisieren werden.“

Toilettenoffensive für mehr stille Örtchen

Die Offensive der Stadt umfasst sowohl die Sanierung von „Bestandstoiletten“, wie auch Neubauten. Hierzu schnürt die Stadt gleich ein ganzes Maßnahmenpaket. Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), äußert sich wie folgt: „Der Nutzungsdruck auf öffentliche Toiletten ist während der Corona-Pandemie erheblich gestiegen.“ Auch die vermehrte Nutzung der Park- und Grünanlagen betont er: „Mit unserem Maßnahmenpaket reagieren wir auf diese Entwicklung und investieren zum einen in den Neubau öffentlicher Toiletten und zum anderen in die Sanierung von Bestandstoiletten. Damit stellen wir sicher, dass sich die stillen Örtchen in Hamburg genau dort vermehren, wo der Bedarf besonders hoch ist.“

So würden besonders stark frequentierte Orte wie die Reeperbahn profitieren. Die „Ausrichtung der Anlagen auf Gendergerechtigkeit und Barrierefreiheit“ seinen für Pollmann eine Selbstverständlichkeit. Zugleich ist dies eine neue Tonart in Bezug auf die Infrastruktur der Stadt. Noch in 2020 hatte die CDU eine Offensive für öffentliche Toiletten gefordert – damals vor dem Hintergrund, besonders Senioren mit barrierefreien Toiletten zu unterstützen. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hatte 2017 die Verantwortung im Bau, Betrieb und Unterhalt der öffentlichen Toiletten in Hamburg übernommen.

Barrierefreiheit und Sauberkeit

Im Auftrag der BUKEA soll die Stadtreinigung Hamburg (SRH) in 2022 anstehenden Maßnahmen umsetzen können. Dazu zählen Umbauten barrierereduzierter Toiletten in vollends barrierefreie Automatiktoiletten sowie weitere kostenlose Urinale. Neben der Reeperbahn stehen auf der Sanierungs- und Ausbauliste unter anderem Planten un Blomen, das Stadionumfeld und einige S-Bahnhöfe.

Weitere Informationen: www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/15881180/2022-02-15-bukea-toilettenoffensive-im-oeffentlichen-raum

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