23. April 2021
Panorama

Zum Tag des deutschen Bieres: Hopfen und Malz verloren?

Die Gastronomie zählt zu den am stärksten betroffenen Branchen in der Corona-Pandemie

Deutsches Bier, 500 Jahre, Geburtstag, Hamburger Braukunst, Holsten, Astra, Ratsherren

Auch Hamburger feiern das deutsche Bier. (Foto: © kb-photodesign, depositphotos.com)

Die Gastronomie zählt zu den am stärksten betroffenen Branchen in der Corona-Pandemie. Das wirkt sich auch auf den Bier-Absatz aus. Zum Tag des deutschen Bieres eine kleine Hommage an das kühle Blonde. 

Auch wenn die Corona-Krise den Namen eines Bieres trägt – das Kaltgetränk ist im Jahr 2020, im ersten Jahr der Pandemie, um 5,5 Prozent gesunken. Der Grund ist schnell ausgemacht: Die geschlossene Gastronomie und fehlende Großveranstaltungen können den steigenden Absatz in den heimischen vier Wänden nicht kompensieren.

Hoffnung auf alkoholfreies Bier?

Trotz dauerhaft geschlossener Restaurants und verdorbener Ware, blickt die deutsche Brauwirtschaft positiv in die Zukunft. Bereits im Juni könne vermutlich zumindest wieder die Außengastronomie öffnen. Dazu gesellt sich ein echter Hoffnungsträger: das alkoholfreie Bier. So betrug der Rückgang im vergangenen Jahr nur 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Marktanteil von alkoholfreiem Bier kletterte von 4,9 auf 7 Prozent. Der Brauerbund rechnet langfristig mit einem Marktanteil von 10 Prozent. Dazu kommen immer mehr regionale und sogenannte Craft-Biere, die in der Gunst der Menschen steigen. Zum Tag des deutschen Bieres ist das kühle Blonde zwar in der Krise, wenngleich Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.

Tag des deutschen Bieres: Norddeutschland war das „Brauhaus der Nation“

Seit 1994 wird am 23. April der Tag des deutschen Bieres gefeiert. Der Grund hierfür liegt genauer gesagt bei der Geburtsstunde des deutschen Reinheitsgebotes im Jahre 1516, festgeschrieben durch die bayerischen Herzöge Wilhelm IV und Ludwig X. Das bayerische Bier war zu jener Zeit so schlecht, dass ein solches Reinheitsgebot notwendig wurde. Es war zum Teil so ungenießbar, da sogar Ochsenblut und Hexenkraut hineingemischt wurde. Die Hanseaten brauchten hingegen eine solche Vorschrift nicht. Bereits 200 Jahre vor dem bayerischen Reinheitsgebot brauten die Hamburger Bier. Mit mehr als 500 verschiedenen Brauereien galten wir sogar als das „Brauhaus der Nation“. Das hat sich nun über die Jahrhunderte hinweg geändert. Inzwischen gibt es in Bayern mehr als 600 Brauereien, während in Norddeutschland nur noch 100 Bierbrauer ansässig sind.

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