Am 11.2. ist es wieder so weit. Der Tag des europäischen Notrufs soll die Bekanntheit der Notrufnummer steigern und zugleich Einblicke in die Arbeit von Rettungskräften geben. Die Einführung der europaweit geltenden Notrufnummer wurde bereits 1991 vom EU-Ministerrat beschlossen. Der Anspruch war und ist: „Ein Europa, eine Nummer.“ Ohne die Einführung der 112 als Euronotruf, würden über 40 Notrufnummern in Europa gelten.
Im Jahr 2016 zeigte eine Studie, dass die 112 nur bei rund 17 Prozent der Deutschen bekannt sei. Noch heute denken viele Menschen, sie sei für den Feuerwehrruf gedacht. Die Realität sieht anders aus: Die 112 ist eine vom Festnetz und vom Handy kostenlos zu erreichende Notrufnummer, die den Anrufer mit dem zuständigen Notrufdienst (örtliche Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst) verbindet.
Twittergewitter zieht über Deutschland
Die deutschen Berufsfeuerwehren begehen schon zum vierten Mal den Tag der 112 mit einer besonderen Aktion – einem Twittergewitter. Auch in diesem Jahr werden viele Berufsfeuerwehren deutschlandweit an diesem Tag über Einsätze, Ausbildungsmöglichkeiten, Fahrzeuge und vieles mehr live auf ihren Twitterkanälen berichten. Dazu gehören auch Einblicke in die Arbeit der Feuerwehren. Wieder nehmen mehr als 60 Berufsfeuerwehren bundesweit daran teil und berichten viele Stunden am Stück über ihren Alltag.
150 Jahre Feuerwehr Hamburg
Die Feuerwehr Hamburg legt bei der Social-Media-Aktion den Fokus auf das aktuelle Einsatzgeschehen. Sie wird 12 Stunden lang einen Einblick in das Notrufaufkommen der Hansestadt gewähren. Außerdem wird hier der Startschuss für das Jubiläumsjahr „150 Jahre Feuerwehr Hamburg“ erfolgen.
Unter dem Hashtag #Hamburg112 können von 8 Uhr bis 20 Uhr die Tweets der Feuerwehr Hamburg online auf Twitter verfolgt werden. Den Kanal der Feuerwehr Hamburg finden Sie zudem unter @FeuerwehrHH oder https://twitter.com/FeuerwehrHH. Unter dem Hashtag #112live sind alle Tweets der bundesweit teilnehmenden Berufsfeuerwehren sichtbar.
Wann wähle ich 112?
Laut Dr. Benjamin Reiter, Leiter der Zentralen Notaufnahme im Asklepios Westklinikum Hamburg sagt deutlich: „Die Rufnummer 112 ist für akute, möglicherweise lebensbedrohliche Notfälle reserviert.“ Dazu gehören unter anderem Symptome für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, Unfälle mit schweren Verletzungen, Ohnmacht oder ein allergischer Schock.
„Doch auch immer dann, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine lebensbedrohliche Situation vorliegt, sollten Sie die 112 wählen. Der Notrufexperte am Telefon entscheidet, welcher Einsatzwagen für welchen Fall nötig ist und ob ein Rettungswagen zum Geschehen geschickt wird“, so Dr. Benjamin Reiter.
Hingegen ist ein Magen-Darm- oder HNO-Infekt kein Grund, den Notruf zu wählen. Auch dann nicht, wenn Sie keine Möglichkeit haben, zum Hausarzt zu fahren. In solchen Fällen rufen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117.
Erste Hilfe leisten
Die 112 kennen und wählen ist der erste Schritt. Wichtig ist aber auch, dass Sie nach dem Notruf mit den Erste Hilfe Maßnahmen wie zum Beispiel einer Reanimation beginnen, sollten Sie sich dadurch nicht selbst in Gefahr bringen. FFP2-Masken verringern das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
Eine Mund-zu-Mund-Beatmung schreckt viele in der aktuellen Situation ab – sie ist aber auch gar nicht nötig. „Die Herzstiftung empfiehlt zusammen mit anderen Organisationen bereits seit Jahren, dass Laien die Mund-zu-Mund-Beatmung weglassen“, sagt Dr. Benjamin Reiter. „Die Herzdruckmassage ist und bleibt der Goldstandard.“