Blankenese. Puccini – den kennt man ja: große Oper, große Gefühle, entstammt einer Musikerfamilie: Urgroßvater, Großvater, Vater, alle waren sie Komponisten und Organisten – wie auch der junge Giacomo, der bereits mit 15 Jahren, nach dem Tode des Vaters, seine Familie durch das Orgelspiel in verschiedenen Kirchen in Lucca unterstützen musste. Seine Abschlussarbeit am Musikinstitut in Lucca war die „Messa di Gloria“, bei der Uraufführung 1880 sehr erfolgreich, dann aber lange vergessen.
Dieter von Sachs präsentierte dieses sehr anspruchsvolle Werk dem Konzertchor des Gymnasiums Blankenese, so wie er die Chorsänger über die Jahre immer wieder vor große Aufgaben gestellt hatte. Die sorgfältige und intensive Arbeit hat sich aber allemal gelohnt: Der Chor, immer begleitet von dem Blankeneser Kammerorchester, meisterte schwierige Werke wie Händels Frühwerk Dominus Dixit, Mozarts Requiem und verschiedenste Messen und konnte die Resultate der musikalischen Auseinandersetzung nicht nur in Blankenese und Hamburg, sondern auch auf Konzertreisen (Madrid, Malta, Florenz, Erfurt, Potsdam, Aix-en-Provence, Breslau, Straßburg u.a.) unterschiedlichstem Publikum vorstellen.
Die Keimzelle des Chores war eine sangesfreudige Gruppe von Lehrerinnen, die sich um den Flügel des Musiklehrers Dieter von Sachs versammelten, der seit 1983 am Gymnasium Willhöden unterrichtete. Bald trat man gemeinsam mit dem Schulchor auf, hinzu kamen Eltern und bald auch Ehemalige: es entstand ein großer Gemeinschaftschor und damit eine ganz besondere Schulgemeinschaft. Die Mischung aus jungen und reiferen Stimmen gaben dem Chor Helligkeit und Wärme des Klangs. Vor 15 Jahren wechselte Dieter von Sachs zum Blankeneser Gymnasium mit dessen Musikzweig. In dem Konzertchor sind noch einige aus den frühen Tagen aber immer wieder kamen Neue hinzu, Schüler und Eltern, und erlebten die Freude und Verbundenheit im gemeinsamen Singen und dem Erarbeiten und Gestalten von bedeutenden Werken der Musikliteratur.
Dieter von Sachs geht mit Ende des laufenden Schuljahrs in den Ruhestand. Damit endet auch die so erfolgreiche Geschichte dieses ungewöhnlichen Chores. Noch einmal aber stellt er ein interessantes Werk vor, die Messa di Gloria, mit dem ungewöhnlich ausgedehnten Gloria und einem Credo, das eigentlich ein eigenständiges Werk werden sollte.
Aufführungen:
– Dienstag, den 28. Juni 2016, Hauptkirche Sankt Trinitatis Altona um 20 Uhr
– Donnerstag, den 30. Juni 2016, Blankenese, Kirche am Markt um 20 Uhr
Text: Barbara Kreuzer