4. August 2022
Wirtschaft

Bauarbeiten an neuem Elbtunnel begonnen

Heute haben die Bauarbeiten des neuen Fernwärmetunnels an der Elbe angefangen. Es ist der nächste Schritt zur Abschaltung der letzten Kohlekraftwerke in der Region.

Bau des neuen Fernwärmetunnels startet

(V.l.) Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft; Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke und Thomas Fiest, Leiter Tunnelbau Deutschland von Implenia beim Baustart von Hamburgs neuem Fernwärmetunnel. // Foto: Hamburger Energiewerke-Mannhardt

Ein großer Spezialbagger hat heute die ersten Ausbaggerungen am Südufer der Elbe vorgenommen. In den kommenden Wochen arbeitet er sich bis auf 30 Meter Tiefe vor. Dann übernimmt ein Tunnelbohrer die Arbeit unter der Elbe in Richtung Nordufer. In der Heizperiode 2024/2025 soll der 1.160 Meter lange Tunnel fertiggestellt werden. Die Leitungen des Fernwärmetunnels transportieren dann vor allem Abwärme aus Industrieprozessen im Hamburger Süden in den Norden Hamburgs. Die Fertigstellung ist eine wichtige Voraussetzung für den zukünftigen Energiepark Hafen an der Dradenau. Er soll das Kohlekraftwerk in Wedel ablösen und überwiegend klimaneutrale Wärme liefern.

Bau des neuen Fernwärmetunnels

Hierzu sagt Jens Kerstan, Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA): „Mit diesem Baustart bringen wir einen weiteren entscheidenden Meilenstein in der Hamburger Energiewende auf den Weg. Mit dem Bau der Fernwärmetrasse unter der Elbe besteht nun bald die notwendige Verbindung zwischen den zahlreichen klimaneutralen Wärmequellen im Süden Hamburgs und den bereits bestehenden Fernwärmenetzen, hauptsächlich nördlich der Elbe.“

Ausstieg aus der Kohle planmäßig bis 2030?

Auch wenn es aufgrund der aktuellen politischen Lage unklar ist, bleibt zumindest für Hamburg bei der Kohle alles beim Alten. Laut Senator Kerstan stelle man sicher, dass das Kraftwerk Wedel planmäßig bis 2025 vom Netz gehe. Bis spätestens 2030 folgt voraussichtlich das letzte verbliebene Kohlekraftwerk der Region in Tiefstack. Die Hamburger Energiewerke setzen bei der künftigen Wärmeversorgung meist auf die Nutzung vorhandener klimaneutraler Wärmequellen. Im Hamburger Süden ist das vor allem Abwärme aus energieintensiven Industriebetrieben, einer Müllverwertungsanlage und aus Klärwerksprozessen.

Die neue Röhre

Die neue Röhre bietet neben den Leitungen Platz für Wartungsarbeiten. Rund 4 Meter soll der Durchmesser betragen. // Grafik: Hamburger Energiewerke

Um die Verbraucher nördlich der Elbe zu erreichen, bedarf es nun der neuen Elbquerung. Diese entsteht etwa zwei Kilometer westlich des Elbtunnels der Autobahn A7. Die Eintrittsschächte liegen südlich des Köhlfleethafen bei Finkenwerder in Richtung der nördlich gelegenen Elbchaussee. Die Röhre wird 1,116 Kilometer lang sein und vier Meter im Durchmesser betragen.

Die Kosten für den schlüsselfertigen Tunnelbau belaufen sich auf rund 72 Millionen Euro.

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