11. April 2022
Wirtschaft

„Fauler Zauber“ beim Zoll

Das Zollamt Hamburg vernichtet 1.170 Harry Potter-Kostümteile, wie Umhänge, Schals und Brillen. Die Hintergründe sind wenig zauberhaft.

Ein exemplarischer Teil der sichergestellten Harry Potter -Artikel// Foto: zoll.de

Ein exemplarischer Teil der sichergestellten Ware // Foto: zoll.de

Vor zwei Monaten hat der Zoll Hamburg in einem Schiffscontainer 1.170 Harry Potter-Kostümteile sichergestellt. Typisches Hogwarts-Accessoire wie Schulhausroben, -uniformen und -krawatten befanden sich darunter. Die Waren aus China sollten nach Polen weiter transportiert werden.

Vermutung beim Zoll bestätigt

Die Hamburger Zöllnerinnen und Zöllner vermuteten bereits nach kurzer Untersuchung, dass es sich um nicht lizenzierte Faschingskostüme handelt. Die Beamten schauten sich die in 28 Kartons verpackten Waren genauer an. Der Verdacht erwies sich als richtig. Der Rechteinhaber bestätigte auf Anfrage des Zolls die fehlende Lizenzierung. Es handelt sich also um gefälschte Artikel.

„Die Ware wurde nun am 07.04.2022 auf Antrag des Rechteinhabers ohne großen „Hokuspokus“ unter zollamtlicher Überwachung vernichtet,“ so die Pressesprecherin Kristina Severon.

Hintergründe zur Produktpiraterie

Die Einfuhrkontrollen des Zolls sind ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen diese Form der internationalen Wirtschaftskriminalität. Fälscher nutzen illegal fremde Forschungs- und Produktionsergebnisse, ohne die Kosten und unternehmerische Risiken zu tragen. Der Deutscher Industrie- und Handelskammertag schätzt, dass hierdurch in Deutschland bereits zehntausende Arbeitsplätze verloren gegangen sind. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung spricht von einem weltweiten Markt mit gefälschten Produkten im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar jährlich. Mehr Informationen finden Sie unter www.zoll.de.

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