12. Mai 2023
Wirtschaft

Innoklusio – für mehr Inklusion in der Wirtschaft

14 Pilotfirmen beteiligen sich am Modellprojekt in Hamburg. Innoklusio hat das Ziel, mehr Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Eröffnung der Innoklusio Wanderausstellung in der BGW

Andreas Heinecke (Gründer DSE & Innoklusio), Claudia Drechsel Schlund (stellv. Hauptgeschäftsführerin BGW) und Christian Kunsch (Geschäftsführer Hamburg Airport) bei der Eröffnung der Wanderausstellung (v.l.). // Foto: Innoklusio

Jeder sechste Mensch in Deutschland lebt mit einer Behinderung – doch nur 57 Prozent der Menschen mit Behinderungen im erwerbsfähigen Alter sind in den Arbeitsmarkt integriert. Das sind 25 Prozent weniger als bei Menschen ohne Behinderung. Das Modellprojekt Innoklusio will und soll das ändern. Initiiert von der Dialogue Social Enterprise GmbH  und gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, startete das Projekt in den Räumen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Mit Innovation zu Inklusion

Der Name ist beim Projekt Programm. Denn Innoklusio setzt sich aus den Wörtern Innovation und Inklusion zusammen. Beides ist nötig, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, am Arbeitsalltag besser teilzunehmen. „Den Firmen fehlen die Strategien, auch, wenn der Wille zur Inklusion da ist“, sagt Andreas Heinecke, Gründer von Dialogue Social Enterprise.

„Inklusion kann und muss Realität in der Arbeitswelt werden“, stellte Claudia Drechsel-Schlund, stellvertretende BGW-Hauptgeschäftsführerin, bei der Eröffnung der mobilen Ausstellung klar. Die BGW ist bereits vollständig barrierefrei und verfolgt seit zehn Jahren eine Inklusionsstrategie, aber auch hier geht noch mehr. „Durch die Innoklusio-Teilnahme nehmen wir unsere Möglichkeiten als Arbeitgeberin in den Fokus und machen Inklusion für unsere Führungskräfte und Angestellten greifbar“, so Claudia Drechsel-Schlund.

Was ist Innoklusio?

Das Projekt Innoklusio besteht aus drei Teilen. Eine mobile Ausstellung wandert von einem Pilotunternehmen zum nächsten. Zudem nehmen Führungskräfte an einem Seminar zu inklusiver Führung teil – in einem Dunkelraum. Der Dritte Baustein ist ein berufsbegleitendes Bildungsprogramm für Inklusionsmanagerinnen und -manager.

Die Ausstellung richtet sich in erster Linie an Mitarbeitende der Pilotunternehmen. Sie lädt zu einem Perspektivwechsel ein. Sie bietet ein interaktives Erlebnis und soll dazu motivieren, sich für mehr Teilhabe und Vielfalt einzusetzen. „Das niedrigschwellige Angebot der Ausstellung dient der Bewusstseinsbildung der Belegschaften. Teilnehmende erkennen Muster der Voreingenommenheit und Ausgrenzung. Sie werden motiviert, sich für Inklusion und die Belange von Menschen mit Behinderungen in ihren Organisationen einzusetzen“, sagt Andreas Heinecke.

Bundesweit nehmen 14 Unternehmen an dem Modellprojekt teil. Unter anderem Hamburg Airport und HHLA Hamburger Hafen und Logistik. „Vielfalt und Toleranz sind wichtige Werte unserer Airport Family, die täglich am Hamburger Flughafen gelebt werden. In einer inklusiven Unternehmenskultur sehen wir großes Potenzial. Wir möchten diese mit unserer Teilnahme am Projekt Innoklusio weiterentwickeln, um mögliche Vorurteile weiter abzubauen und Grenzen zu überwinden,“ sagt Christian Kunsch, Geschäftsführer am Hamburg Airport.

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