Aktualisiert, am 25.8.225, 16.45Uhr – Jens-Uwe Groth wollte in diesem August sein legendäres Schustergeschäft feierlich nach 40 Jahren in Nienstedten schließen. Wer ihn dort besuchte, unternahm eine nostalgische Zeitreise und erlebte dabei seine gerühmte Handwerkskunst. Zur Nikolauszeit konnten Kinder ihre geputzten Schuhe bei ihm abgeben, die anschließend auf wundersame Weise von Ehrenamtlichen gefüllt wurden. Die Schließung seines Geschäfts kann der Schustermeister nun nicht mehr selbst vornehmen: Jens-Uwe Groth erkrankte vor einigen Monaten schwer und musste den Betrieb einstellen. Derweil liefen die Kosten für Miete, Versicherung und vieles andere weiter, Einnahmen blieben hingegen aus.
Nienstedten bangt um Groth – Spendenkampagne gestartet
Zehn Wochen verbrachte Groth zur Behandlung in einer Klinik. Aktuell befindet er sich in einer Reha-Maßnahme und arbeitet hart an seiner Genesung. Zeitgleich kümmern sich Familie und Freunde um die Auflösung des Geschäfts. Die vergangenen Monate ohne Einnahmen haben Folgen: Miete, Versicherung, Nebenkosten, all diese Kosten häuften sich an. Groth selbst trage sein Los mit Fassung, so eine Bekannte. Die Nienstedtener hingegen wollen dieses Los für ihren Lieblings-Schuster offenbar nicht hinnehmen.

Eine Onlinekampagne lief an, mit einem Spendenziel von ursprünglich 7.000 Euro. Die waren praktisch umgehend erreicht. Wegen des großen Zuspruchs wurde das Spendenziel zunächst auf 12.000 Euro und schließlich auf 20.000 Euro angehoben. Dieses Ziel hat die Kampagne nach knapp einer Woche ebenfalls übertroffen. Das Kampagnenziel wurde nicht erneut erhöht. Nach wie vor geht Geld für die Aktion ein. Mit Stand vom 25. August wurden 285 Spenden verzeichnet, die 22.490 Euro erbrachten.
Die Nienstedtenerin Peggy L., die diese Aktion startete, schreibt in den Kommentaren der Spendenseite: „Ihr werdet damit Jens-Uwe nicht nur finanziell entlasten, sondern ihr bereitet ihm vor allem ein großes Geschenk: Zuversicht. Er ist tief berührt, unfassbar dankbar und kann sein Glück kaum in Worte fassen.“