2. Dezember 2022
Bildung

Neue Schulen im Hamburger Westen

Die Anmeldezahlen steigen jedes Jahr, viele Schulen haben jedoch keine Kapazitäten mehr. Bis 2030 sollen deswegen rund elf Schulen im Bezirk Altona vergrößert werden.

Schule Lurup

Der Neubau der Stadtteilschule Lurup war ein voller Erfolg. Die Anmeldezahlen stiegen. Nun braucht die Schule eine Erweiterung. // Foto: © David Matthiessen

Neue Schulen und neue Gebäude für die Schulen. Im Bezirk Altona steigen die Schülerzahlen seit einigen Jahren, aber viele Schulen haben keine Kapazitäten für mehr Kinder. Deswegen werden die 19 Grundschulen, fünf Stadtteilschulen und acht Gymnasien in den Elbvororten, Lurup, Osdorf und Othmarschen seit 2013 kontinuierlich saniert und ausgebaut. Das soll in den kommenden Jahren auch so weitergehen. Elf weitere Schulen werden vergrößert.

„Der Bezirk Altona erfreut sich hoher Beliebtheit und bleibt wie die gesamte Stadt Hamburg eine wachsende Stadt“, sagte Schulsenator Ties Rabe. „Das merken wir auch an der Zahl der Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen, die in Hamburg allein in den letzten zehn Jahren um rund zwölf Prozent gestiegen ist. Mittel- bis langfristig wird ein weiterer Schülerzuwachs je nach Schulregion von 5 bis 15 Prozent erwartet.“

Welche Schulen werden größer?

Stadtteilschule Blankenese
Auch die Stadtteilschule Blankenese bekommt eine Erweiterung.

Im Vergleich zum Kerngebiet des Bezirks Altona wachsen die Schülerzahlen im westlichen Teil des Bezirks nur moderat. Die Schulbehörde geht hier von einer Zunahme der Schülerzahlen von durchschnittlich acht bis zehn Prozent aus. Deshalb sollen die vier Grundschulen Iserbarg und Marschweg in Rissen sowie Fridtjof-Nansen und Franzosenkoppel in Lurup ausgebaut werden. Ebenfalls erweitert werden die fünf Stadtteilschulen Lurup, Geschwister-Scholl (Osdorf), Blankenese, Rissen und Flottbek sowie die beiden Gymnasien Rissen und Hochrad (Othmarschen). Das Gymnasium Hochrad bekommt neue Räumlichkeiten, so dass eine Klasse mehr pro Jahrgang möglich wird. Zudem entstehen eine neue Mensa und eine neue Zweifeld-Sporthalle.

Schule Schulkamp
Manchmal sind es nur Kleinigkeiten. So bekommt die Schule Schulkamp noch in diesem jähr eine neue Kletterwand.

Nicht einfach ist die Entwicklung in Rissen. Die Stadtteilschule und das Gymnasium Rissen erwarten ebenfalls mehr Schülerinnen und Schüler. Das von beiden Schulen gemeinsam genutzte Schulgrundstück ist für weitere Schulgebäude zu klein. Deshalb soll ein gemeinsam genutztes neues Oberstufengebäude auf einer Teilfläche der so genannten „Brünschenwiesen“ entstehen. Das Bauvorhaben ist durchaus anspruchsvoll. Denn das neue Schulgebäude und das neue Schulgrundstück sollen mit Rücksicht auf die Landschaft naturnah und ökologisch anspruchsvoll gestaltet werden.

In den Elbvororten reichen also Erweiterungen. Das sieht im Kerngebiet Altonas anders aus. Gleich sechs neue Schulen entstehen, davon zwei Grundschulen und vier weiterführende Schulen. Rund 600 Millionen Euro fließen in die neuen Schulprojekte.

Was ist bisher passiert?

Über 300 Millionen Euro sind in den vergangenen neun Jahren in den Schulbau geflossen. Rund 75 Millionen davon flossen in die Stadtteilschulen in Lurup und Osdorf. Beide Schulgebäude waren stark sanierungsbedürftig. Beide Schulen wurden komplett neu gebaut. Dank der neuen Schulgebäude, neuer Konzepte und engagierter Kollegien sind die Anmeldezahlen beider Schulen derart angestiegen, dass die Neubauten in absehbarer Zeit zu klein sein werden. Zurzeit werden die entsprechenden Erweiterungen geplant.

Zudem bekamen zahlreiche Grundschulen neue Kantinen. Aber auch bestehende Kantinen wurden saniert und vergrößert, wie am Marion-Dönhoff-Gymnasium, an der Stadtteilschule Blankenese, an der Grundschule Schulkamp, der Stadtteilschule Bahrenfeld oder dem Gymnasium Hochrad.

Dass jetzt so viel passiert, liegt laut dem Schulsenator an vorherigen Versäumnissen: „Jahrelang hat Hamburg zu wenig in den Schulbau investiert.  Seit 2011 haben wir deshalb die Investitionen in den Schulbau mehr als verdoppelt. Das stellt uns alle vor große Herausforderungen. Doppelt so viel Investitionen bedeuten doppelt so viele Baustellen. Doppelt so viele Erfolge, aber auch doppelt so viele Probleme. Die Baupreise explodieren. Die Energiepreiskrise erfordert mehr denn je einen energieeffizienten und zukunftsgerichteten Schulbau. Handwerker sind rar, und der Umbau einer Schule bei laufendem Schulbetrieb ist knifflig. Ich freue mich sehr, dass die Schulgemeinschaften der betroffenen Schulen, Schulbau Hamburg und die Schulbehörde seit Jahren diese großen Herausforderungen gut bewältigen. Die künftigen Schülergenerationen werden es uns danken, dass sie in modernen, schönen und großzügigen Schulgebäuden gut lernen können.“

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