11. April 2016
Elbvororte

Ganz Blankenese gegen Flüchtlinge?

Ist wirklich ganz Blankenese gegen Flüchtlinge? Die letzten Bilder und Nachrichten aus dem Nobelviertel zeichnen ein anderes Bild

Blankenese, Flüchtlinge

Nicht alle Blankeneser sind gegen Flüchtlinge. (Foto: YouTube)

Ist wirklich ganz Blankenese gegen Flüchtlinge? Die letzten Bilder und Nachrichten aus dem Nobelviertel zeichnen ein anderes Bild. 

Selten war der Elbvorort Blankenese so sehr im Fokus der Öffentlichkeit, wie in den vergangenen Tagen. Sogar die Tagesschau hat über Hamburgs Perle an der Elbe berichtet. Nur ging es nicht um die schönen Seiten Blankeneses, sondern um die wütenden Aktionen besorgter Anwohner des Björnsonweges, und die skurrilen Antworten linker Aktivisten.

Nachdem zahlreiche Anwohner am Dienstag die Baumfällarbeiten mit zuparkenden Autos blockiert hatten, folgte die Antwort sogleich von der sogenannten „Interventionistischen Linken“. Sie statteten, unter Polizeischutz und den Augen bundesweiter Presse, dem Börnsonweg einen Besuch ab – ausgestattet mit Kettensägen. Von einem „Blankenese Chainsaw Massacre“ war gar die Rede. Doch gefällt wurde kein einziger Baum, sonst wäre die Aktion wohl auch nicht genehmigt worden. Stattdessen ging es um  die Symbolik, dass nicht alle Hamburger gegen den Bau der bislang einzigen Flüchtlingsunterkunft in Blankense sind.

Blankenese besteht nicht nur aus Protestlern

Auch Anwohnerin Marion Mendt (90) hat sich die Kettensägen-Show vor Ort angeschaut und hat für ihre Nachbarn kein Verständnis: „Ich bin selbst auf der Flucht gewesen, das prägt natürlich die Einstellung zu den Dingen“ sagte sie gegenüber dem Deutschlandradio und betont, dass nicht ganz Blankenese gegen Flüchtlinge sei.

Wie geht es weiter?

Wenn es nach den Behörden und dem Asylkoordinator Anselm Sprandel geht, wird an den Plänen festgehalten, auch wenn zunächst ein Baustopp durch die Anwohner erwirkt wurde. Schließlich gehe es nicht um eine Unterkunft für Tausende von Menschen, sondern um neun kleine Holzhäuser, die im Jahre 2023 ohnehin wieder abgebaut werden würden.

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