20. Mai 2022
Blankenese

Rettungspunkte für den Elbstrand

Der Strand bei Blankenese ist einer der beliebtesten Strandbereiche in Hamburg. Immer wieder kommt es hier zu Badeunfällen. Manche verlaufen leider tötlich. Eine neue Idee soll die Rettung erleichtern.

Elbstrand Rettungspunkt bei Blankenese

Elbstrand Rettungspunkt bei Blankenese

Seit Jahren weisen die Hamburger Behörden darauf hin, dass die Elbe aus Sicherheitsgründen zum Baden ungeeignet ist. Dennoch waren in den letzten Jahren an der Elbe immer wieder Rettungseinsätze erforderlich, um Badende aus lebensbedrohenden Situationen zu retten. Teilweise konnten die Verunglückten nur tot geborgen werden. Die Stationierung der DLRG wird zudem oft missverstanden. Sie bedeutet nicht, dass sich dort eine offizielle Badestelle befindet, an der ungefährdet gebadet werden kann.

Vor diesem Hintergrund haben sich die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Hamburg (DLRG), die Hamburg Port Authority (HPA) und die Feuerwehr Hamburg etwas überlegt. Durch eine entsprechende Beschilderung wollen sie noch stärker auf die Gefahren am Elbstrand hinweisen. Zu den Gefahren zählen der Sog, der Wellenschlag und die Strömung. Schilder zum Wellenschlag finden sich etwa am Blankeneser Strandabschnitt bereits seit Längerem.
Neu ist eine Idee, um Rettungskräfte schneller und besser informieren zu können. „Durch nicht eindeutig definierte Einsatzorte kommt es im Verlauf der Rettungsmaßnahmen immer wieder zu Fehlinformationen“, sagt Kay Maaß, Einsatzleiter der DLRG.  Gemeint ist, dass die Anrufenden oft nicht wissen, wo genau sie sich befinden. So können sie am Telefon auch nicht sagen, wo die Unfallstelle sich befindet.

Wertvolle Zeit, die Ertrinkende nicht haben

„So verlieren die Rettungskräfte wertvolle Zeit, die Ertrinkende nicht haben.“ Gemeinsam wurde eine Beschilderung entwickelt. Diese zeigt mittels eines sechsstelligen Zahlencodes den genauen Unglücksort an. „Die letzten fünf Zahlen weisen die jeweilige Position des Schildes aus. Die erste Zahl im Code kennzeichnet besondere Bereichsbezeichnungen, die den Rettungskräften eine schnelle Lokalisierung ermöglicht“, sagt Marc Wittenstein Leiter Arbeitssicherheit bei der HPA.

Elbstrand Rettungspunkt

Die Gestaltung der Schilder ist an Schilder für die Rettungspunkte in Wäldern angelehnt. „Zudem ist auf den Schildern neben dem sechsstelligen Code der Hinweis auf den allgemeinen Notruf ‚112’ enthalten“, sagt Jens Neumann von der Feuerwehr Hamburg. Zwar verbessern sich durch die Beschilderung die Chancen auf schnelle Rettung. Wichtiger sei es aber, dass Menschen verstehen, dass die Elbe kein ungefährliches Badegewässer ist, so Heiko Kay Maaß. Für Badeseen gelte das im Übrigen auch. Dort passieren die meisten tödlichen Badeunfälle.

Auch trainierte Schwimmer haben keine Chance gegen den Sog

Die größte Gefahr beim Baden in der Elbe geht von der starken Strömung und von den Auswirkungen des Schiffsverkehrs aus. Der meist nicht sichtbare Sog zieht Badende zur Strömung in die Fahrrinne. Selbst für geübte Schwimmer ist der Sog zu stark. Die Beschilderung soll mittelfristig auf alle Hamburger Gewässer ausgeweitet werden.

Weitere Infos finden Sie unter: www.hamburg.de/elbe-kein-badegewaesser

 

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