Vor einigen Wochen meldete sich das Bezirksamt Altona bei Katrin Pinnau, Leiterin der Gorch-Fock-Grundschule in Blankenese. Es hieß, dass der nahegelegene Spielplatz neugestaltet werden solle. Denn er hat teils noch Geräte aus den 1970er Jahren. Da läge es nahe, die Schule, die direkt neben dem Spielplatz liegt, nach Wünschen und Vorstellungen zu befragen. Gesagt, getan. Am 20. Januar versammelten sich nahezu alle Schülerinnen und Schüler in der Aula, um als „Experten“ ihre Ideen weiterzugeben.
Kinder gestalten Spielplatz
Julia Seewald, Dezernentin vom Bezirksamt Altona und Landschaftsarchitektin Claudia Dahnke, sind für die Neugestaltung zuständig. Sie nahmen die Anregungen vor Ort auf. Schon im Vorfeld des Treffens konnten die Kinder auf einem Fragebogen anonym ihre Ideen und Wünsche mitteilen. Gut vorbereitet ging es dann ins Plenum. So kamen einige hundert junge Menschen und ihre Meinungen zusammen. Das war „Demokratie in Kinderschuhen“. Julia Seewald und Claudia Dahnke fragten die Anwesenden, ob sie den Spielplatz mögen. Eher nicht. Und ob sie öfter hingingen, wenn er schöner wäre. Klares Ja. Was sie dort gut finden: Die Drehscheibe. Was fehlt: Eine Tunnelrutsche – um ein Beispiel zu nennen.
Aufmerksam verfolgten Kinder und Erwachsene die Aufgabe, Gutes zu erhalten und den Rest zu verbessern. Der Beitrag der Kinder zeigte sich als sehr wertvoll: „Kinder sind unbefangen in ihrem Denken. Es kommen viele Dinge zusammen, die uns überrascht haben und völlig Sinn machen“, sagt Landschaftsarchitektin Dahnke. Manches ließ die Profis aber auch schmunzeln: „Der Wunsch nach einer Eisdiele kam überraschend oft“, scherzt Julia Seewald vom Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt.
Weitere Veranstaltung im Juni
Im April soll es eine weitere Veranstaltung ähnlicher Art geben. Am 3. Juni wird beim Schulflohmarkt ein Infostand über die Ergebnisse beider Beiteiligungen berichten. Über die Juni-Veranstaltung will man auch schulexterne Kinder erreichen.
Aus dem ersten Treffen gehen schon Ergebnisse in einen Vorentwurf ein. Vielleicht schaffen es Favoriten wie eine Schiffsschaukel oder ein Themenparcours zum Thema Burgen oder Dinosauriern hinein. Alles wird man sicher nicht umsetzen können, aber einiges, so Dahnke und Seewald.
Katrin Pinnau ist sich sicher, dass ein derart geplanter Ort zum angeregten Spielen und Verweilen einlädt. Abhängig von verfügbaren Fachkräften und Baumaterialien könnte der Umbau im Herbst beginnen. Für die Neugestaltung stehen 350.000 Euro bereit. Vorgesehen ist eine Grunderneuerung des gesamten Spielplatzes einschließlich neuer Spielgeräte, neuer Wegebeläge und Ergänzungen der Begrünung.