26. Februar 2015
Elbvororte

Blankeneser Treppenviertel – Das Fischerdorf

Das Blankeneser Treppenviertel war und ist das traditionelle Altenteil von Lotsen und Kapitänen, denn es bietet vielfach Elbblick und somit Gelegenheit Schiffen hinterherzutrauern

Diesige Sicht vom Treppenviertel Foto: Klönschnack

Das Blankeneser Treppenviertel war und ist das traditionelle Altenteil von Lotsen und Kapitänen, denn es bietet vielfach Elbblick und somit Gelegenheit Schiffen hinterherzutrauern.

Fischerhäuser

Hier sind noch heute zahlreiche der traditionellen Fischerhäuser. zu sehen. Eines von ihnen (Elbterrasse 6) wird seit 1967 als Museum und Altentagesstätte genutzt. Ein Museumzimmer präsentiert Exponate aus dem traditionellen Leben der Blankeneser Fischer. Zahlreiche private Spenden ermöglichen heute einen umfassenden Einblick in vergangene Zeiten.

Treppen und Verkehr

Für den Autoverkehr wird das Gebiet rudimentär erschlossen durch die Blankeneser Hauptstraße, die sich mit der Formgebung eines Wattwurms durch die Hügel windet. Eine große Zahl von Häusern ist jedoch lediglich über Treppen zu erreichen. Das Treppenviertel ist durch die steile Hanglage fast durchweg durch Stützmauern befestigt, deren Zustand stets kritisch und mit nicht wenig Sorge beäugt wird.

Die Treppen tragen häufig prosaische Namen (z.B. Bartmanns Treppe, Buschmann Treppe, Bornholts Treppe etc.), die auf die damaligen Anlieger hinweisen. Amtlich gezählt wurden 58 Treppen, Gassen, Wege und Straßen mit angeblich genau 4864 Treppenstufen. Der Dichter Hans Leip setzte dem Treppenviertel mit seinem Gedicht „Blankenese“ ein Denkmal („Ein Kleingebirg aus bunten Muscheln …“)

Bismarckstein

Eine markante Erhebung ist der Bismarckstein, ein 88,4 Meter hoher „Berg“ Namensgeber ist nicht der Hering, sondern der erste Reichskanzler des Deutschen Reichs, Otto von Bismarck. Der Berg samt Park war bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel, an dessen Spitze ein 1863 errichtetes Türmchen lockte. Der letzte Privatbesitzer, Anton Julius Richter, Mitgründer der Holsten-Brauerei und Anhänger Bismarcks, benannte den Berg, der bis 1890 noch Wahseberg hieß, nach dem Fürsten. 1910 wurde der Bismarckstein der erste öffentliche Gemeindepark Blankeneses, erworben durch Spenden. Zu dieser Zeit hatte bereits die lebhafte Parzellierung und Bebauung der letzten Freiflächen in den Elbvororten eingesetzt, die in diesem Fall im Dienst der Allgemeinheit gestoppt wurde. 1935 wurde auf der Spitze des Bismarcksteins ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg umgekommenen Marine-Angehörigen errichtet.

Süllberg

Der „Unterbau“ des Bismarcksteins ist der mit 74,7 Meter unwesentlich kürzerer Süllberg. Der Süllberg ist Teil des Hochufers und hat eine reiche Historie. 1060/61 entstand hier die Burg und Probstei Adalberts von Bremen zum Schutz der Elbfähre. 1258 erbauten die Brüder Johann I. und Gerhard I. von Schauenburg eine weitere Festung zur Abwehr des Dienstmannes des Bremer Erzbischofs, Gerhard II.

Der Begriff Süllberg diente auch stets als Synoym für das burgartige Restaurant „Süllberg“, heute unter der Ädige des Sternekochs Karlheinz Hausers.

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