Lurup. Aufgeregte Stimmen, gelegentliches Durcheinanderreden und hitzige Redebeiträge – bei der Diskussion zum Thema Fluglärm, zu der die beiden SPD-Bürgerschaftsabgeordneten für den Hamburger Westen, Anne Krischok und Frank Schmitt, Anfang Oktober eingeladen hatten, ging es zum Teil hoch emotional zu. Über 60 interessierte Bürger waren zur Diskussion mit ihren Wahlkreisabgeordneten und dem Vorsitzenden der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Andreas Dressel, gekommen. Damit lösten Anne Krischok und Frank Schmitt ihr Versprechen einer Folgeveranstaltung ein, das sie im Januar bei der ersten Diskussion zu diesem Thema gegeben hatten.
In seinen Eingangsworten erläuterte Dr. Andreas Dressel die Fortschritte dieses Jahres. Auf Basis des im Januar von der Bürgerschaft beschlossenen 16-Punkte-Plans wurden einige Maßnahmen umgesetzt. Erfreulich ist, dass sich eine Allianz für Fluglärmschutz gegründet hat, die nach einem ersten Treffen Anfang Juli noch dieses Jahr ein zweites Mal zusammenkommen wird. Dort ist auch die neu gegründete „Initiative gegen Fluglärm in Lurup und angrenzenden Stadtteilen“ (IFL) vertreten. Der Fraktionsvorsitzende erklärte außerdem, dass die im Januar eingeführten Bußgeldregelungen für Spätlandungen nach 23 Uhr leider bisher noch nicht greifen. Diese sollen deswegen nach Möglichkeit zum 1.1.2016 nochmals angehoben werden.
Die anwesenden Bürger aus dem Hamburger Westen beklagten, dass der Fluglärm in ihren Stadtteilen seit etwa zwei Jahren stark angestiegen sei. Die Flugzeuge flögen heute vermehrt über zuvor nicht betroffene Stadtteile anstatt über Gewerbegebiete und den Volkspark. Außerdem trüge das 2014 von der Lufthansa neu eingeführte Flachstartverfahren zu einer Erhöhung der Lärmbelastung bei. Hierzu führt der Hamburg Airport bereits Untersuchungen durch, dessen Ergebnisse allerdings noch nicht vorliegen. Unmut herrschte zudem bezüglich der 2010 neu eingeführten Abflugroute RAMAR, wodurch Flugzeuge über die Startbahn 23 nach Südwesten starten, dann aber in einem Bogen nach Nordosten abbiegen.
„Alle Fragen, die bei der Veranstaltung offen geblieben sind, nehmen wir gerne auf“, unterstreicht Frank Schmitt. „Da haken wir nochmal genau beim Flughafen und der Fluglärmschutzkommission nach. Wir möchten mit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Strang ziehen, um den Fluglärmschutz in Hamburg weiter zu verbessern.“
Seine Wahlkreiskollegin Anne Krischok, die auch Mitglied im Umweltausschuss ist, ergänzt: „Der Senat wird noch in diesem Jahr einen ersten Bericht über die Umsetzung des 16-Punkte-Plans vorlegen. Diesen werden wir im Umweltausschuss intensiv diskutieren und gegebenenfalls Verbesserungen einfordern. Die Schilderungen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Hamburger Westen nehme ich dafür als wertvolle Anregungen mit.“