2. April 2015
Elbvororte

April, April: Blankenese bleibt Blankenese!

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So schön ist unser Blankenese. (Foto: Anna-Lena Walter)

Die unglaubliche Nachricht, dass Blankenese möglicherweise schon bald eine Enklave von Dänemark wird, ist natürlich ein Aprilscherz gewesen. Blankenese bleibt Blankenese und wird auch in Zukunft zum Bezirk Altona gehören. Die vollständige Scherzmeldung noch einmal zum Nachlesen: 

Blankenese. Es klingt wie ein schlechter Scherz, doch Blankenese soll nach Rücksprache mit dem Ersten Bürgermeister von Hamburg Olaf Scholz noch in 2016 eine Enklave von Dänemark werden. Auch das Sekretariat der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt konnte diese Nachricht dem Klönschnack gegenüber bestätigen. Was bedeutet diese Veränderung für Blankenese?

Als ob diese Nachricht nicht schon unglaublich genug klingt, kündigt sich demnächst auch noch hoher Besuch an: Königin Margrethe II. von Dänemark möchte noch in diesem Frühjahr Blankenese besuchen und Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer kennenlernen. Schnell stellt sich die Frage, warum Dänemark so sehr an Blankenese interessiert ist und vor allem – ist eine solche Entscheidung völkerrechtlich und ohne Volksentscheid überhaupt durchführbar?

Wenn die Gegenwart von der Geschichte eingeholt wird

Hier lohnt sich ein kurzer Blick zurück in die Geschichte Altonas und Blankeneses: Im Dreißigjährigen Krieg geriet Altona in die Auseinandersetzungen von Dänemark und Hamburg. Im Ergebnis fiel Altona 1640 an das Herzogtum Holstein und damit an den jeweiligen dänischen König – samt Recht und Währung. Bis 1864 hat sich hier auch nicht viel geändert. Alle waren glücklich und Altona mauserte sich zur zweitgrößten Stadt Dänemarks. Doch die zunehmenden Danisierungsbestrebungen gingen vielen Menschen in der Stadt Altona zu weit. Es kam zum Deutsch-Dänischen Krieg, den Dänemark im 19. Jahrhundert verlor. Und jetzt? Jetzt wiederholt sich die Geschichte, wenn auch weniger gewalttätig und spektakulär. Bei einem Abendessen und einer Flasche Wein sollen sich Bürgermeister Scholz und Ministerpäsidentin Thorning-Schmidt über eine Art Wiedergutmachung für das abrupte Ende der 224-jährigen dänischen Herrschaft über Altona unterhalten haben. Thorning-Schmidt soll sich in dem Gespräch, Insider-Quellen zufolge, besonders für Blankenese interessiert haben.

„Dänemark geht es nicht um die Zurückeroberung Altonas“

Allerdings gehe es nicht um die Schenkung des gesamten Bezirks Altona an Dänemark. „Der Ministerpräsidentin geht es nicht um die Zurückeroberung Altonas“, heißt es aus Regierungskreisen. Scholz und Thorning-Schmidt sprachen lediglich über die Möglichkeit, Blankenese als zweiten Dienstsitz, sowohl für das Parlament als auch für das Königshaus, zur Verfügung zu stellen. Dies setze allerdings aus Sicherheits- und staatsrechtlichen Gründen voraus, dass der gesamte Ortsteil Blankenese an Dänemark übergeht. Einen konkreten Umsetzungsvorschlag, auch in wie weit Blankenese die dänische Währung zurückbekommt, will Olaf Scholz noch in dieser Woche dem Senat vorlegen.  Auch eine Umbenennung Blankeneses in „Blænkenese“ sei aus Respekt und Dankbarkeit gegenüber dem dänischen Volk durchaus denkbar, teilte uns der SPD-Politiker auf Anfrage unserer Redaktion mit.

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