Blankenese. Die Erde ist wüst und leer „und es war finster aus der Tiefe“, wie es am Anfang der Bibel heißt. Dort hinein malt Peter Krahé seine saftigen Margeriten, wurzellos, da die fünf Stile an beiden Enden Blüten tragen.
Eine Erfindung des Malers? Keineswegs, denn genau so hat der Künstler sie im Traum gesehen. Seit über 50 Jahren hält Peter Krahé, geb. 1941, seine Träume in Worten und Skizzen fest, in den wenigen Sekunden nach dem Erwachen, bevor sie verloren gehen. Stift und Papier liegen bereit für den „Traumpaparazzo“, wie sich der Künstler scherzhaft nennt. Doch erst vor rund 15 Jahren begann er, die Traumprotokolle in Zeichnungen und auch kräftige Ölbilder zu verwandeln. Dank einer brillanten Maltechnik werden feinste Details einer Welt erfasst, in der Naturgesetze und die Einheit von Zeit und Ort keine Gültigkeit haben. Vom 12. Juni bis zum 12. Juli 2015 sind Krahés verrückte Visionen von Glück und Bedrohung in der Blankeneser Kirche am Markt sowie im benachbarten Gemeindehaus zu sehen.
Ob es in den Träumen auch Klänge gibt? Mit der lange befreundeten Blankeneser Pianistin Brigitte Bollmann ist der Maler dieser Frage auf der Spur. Sie wird zur Vernissage am Freitag, 12. Juni 2015, um 19 Uhr mit Werken von Schumann, Debussy und Prokofjew diesen Aspekt vertiefen. Einführung: Thomas Sello. Für Freitag, 4. Juli, ist ein Atelierbesuch im Künstlerhaus Gaußstraße 51 geplant. Treffpunkt: 15 Uhr im Gemeindehaus, Mühlenberger Weg 64a.