Allerorten wird der Niedergang von Stammkneipen, Stammgästen und Verfügbarkeit deutscher Küche beklagt. Überall? Nicht ganz. Es gibt sie noch, diese Stätten, an denen man sich bei „zivilen Preisen“ und angenehmem Ambiente wohl fühlen kann. Redakteur Uwe Petersen besuchte in den vergangenen Monaten verschiedene Gasthäuser – ein Überblick.
To’n Peerstall
Das Gasthaus stammt aus Zeiten, als die Truppen von Napoleon I. Anfang des 19. Jahrhunderts einfielen. Die „Biesterfelder Landstelle“ befindet sich in achter Generation im Besitz der Familie. „To’n Peerstall“ betreibt die Familie Baumgartner in zweiter Generation seit 1984.
Hier, am Rande des Jenischparks, geht die Zeit noch etwas anders. Wie der Name vermuten lässt, ist die Ausstattung des gemütlichen Lokals pferdeaffin:
Die Barhocker um den vergleichsweise riesigen Tresen sind mit Pferdeschwänzen dekoriert, der Tresen selbst mit gegerbter, gescheckter Pferdehaut.
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Zur Flottbeker Schmiede
Wer beim Stichwort „portugiesische Küche“ gleich an das „Portugiesenviertel“ am Hamburger Hafen denkt, ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg – verschenkt aber eine bemerkenswerte Alternative, für Elbvorortler quasi vor der Haustür: Die „Flottbeker Schmiede“.
In der stylish dekorierten ehemaligen Schmiede werden variantenreiche Tapas und mediterrane Spezialitäten serviert. Die Familie Gouveia führt nun seit 2010 das in den historischen Mauern angelegte Gasthaus. Die Küche bietet frische und liebevoll zubereitete Speisen und eine Cross-Over-Hamburg-Karte, die regelmäßig ihre saisonalen Schwerpunkte wechselt.
Zum Artikel: https://www.kloenschnack.de/magazin/regionales/gemueueuetlich/
Dübelsbrücker Kajüt
Das traditionsreiche Fischrestaurant befindet sich in Teufelsbrück auf einem Hausboot. Neue Gäste bleiben erstmal an der pittoresk maritimen Dekoration hängen: An den Wänden Aquarelle und Fotos, an den Tischen Original-Gallionsfiguren aus Zeiten, als vieles an Bord noch mit Hand gemacht wurde. In der Ecke: ein großer runder Stammtisch. Die als Bullaugen gestalteten Fenster gestatten den Blick in den kleinen Hafen und die dort liegenden Schiffe. In den Sommermonaten lassen sich diese auch von der Restaurantterrasse bewundern.
Zum Artikel: https://www.kloenschnack.de/magazin/regionales/dass-es-sowas-noch-gibt/
Restaurant Knips
Viele Besucher sind schon als Kind in dem Klein Flottbeker Restaurant eingekehrt, kommen inzwischen mit ihrem eigenen Nachwuchs. Oft sitzen drei Generationen zusammen. Früher oder später kommen die Karten auf den Tisch: Skat und Klabberjass sind angesagt.
Erstaunlich viele Sorten Bier sind vom Fass zu haben. Jever, Köpi, Radeberger, um nur die gängigsten zu nennen. Und „das mit dem Bauchnabel“: Schöfferhofer. Aus der Flasche. Inhaberin „Lisa“ führte die Thementage ein – unterschiedliche Angebote für jeden Wochentag. So ist beispielsweise immer freitags „Schnitzeltag“.
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Paula’s Wirtshaus
Es gibt sie noch, kleine Gasthäuser oder Bars, die das Zeug zum Geheimtipp haben. „Paula’s Wirtshaus“ ist so ein Ort, in Othmarschen und kaum zufällig anzusteuern. Dafür liegt es zu versteckt. Die Speisekarte bietet einen interessanten Mix aus schwäbischen Spezialitäten und mediterraner Küche.
Der täglich wechselnde Mittagstisch macht ebenso neugierig wie die appetitlichen Tapas und die umfangreiche Abendkarte. Diese wechselt etwa vierteljährlich. Extras werden auf einer Schiefertafel kommuniziert.
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Kajüte SB 12
Die Füße im Sand, das Fischbrötchen auf dem Teller – so können Gäste der „Kajüte SB 12“ die Sommerabende ausklingen lassen. Direkt am Elbstrand wird hier serviert, was aus der kleinen Kombüse kommt: Matjes, Fischbrötchen, Bratkartoffeln und zum Nachtisch kleine Crêpes. Zum Tagesabschluss wartet noch ein Besuch beim urigen „Op’n Bulln“ zum Studium der als hiesiger Brauch gepflegten Trinkgewohnheiten. Hier trifft man sich: der Blankeneser, der Hamburger, der Quittje, der Touri.
zum Artikel: https://www.kloenschnack.de/magazin/regionales/refugium-fuer-stoiker/