Wenn aufgrund einer einzigen Veranstaltung mehr als 15.000 Polizisten aus ganz Deutschland im Einsatz sind, dann kann man ruhig, oder besser unruhig, von einem Ausnahmezustand sprechen. Daten und Fakten zum G20-Gipfel.
Es gibt vermutlich kaum ein anderes Ereignis, das derartig hohe Sicherheitsstandards genießt, wie der G20-Gipfel. Das besondere diesmal: Der Tagungsort befindet sich inmitten einer der größten Städte Europas, noch dazu in einem eher linken Viertel, dem Schanzenviertel in Hamburg. 15.000 bis 20.000 Polizisten werden am 7. und 8. Juli im Hamburger Stadtgebiet im Einsatz sein. Allein 2.500 Beamte werden dafür sorgen, dass die zwanzig mächtigsten Regierungschefs der Erde störungsfrei vom Flughafen zum Tagungsort bzw. ins Hotel gelangen.
Daten und Fakten zum G20-Gipfel: Macron im Mövenpick, Merkel im Atlantic
Während sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Kanadas Premier Justin Trudeau mit dem Park Hyatt ein Hotel in der Innenstadt teilen, wird das neue europäische Führungsduo Merkel und Macron von der Alster getrennt. Angela Merkel kommt im Atlantic Hotel unter, während Theresa May nur einen Steinwurf im neuen Reichshof Hotel am Hauptbahnhof unterkommen soll. Der neue französische Präsident Macron wird mit seiner Delegation im Hotel Mövenpick, direkt im Schanzenviertel, unterkommen. Damit wird er vermutlich die kürzeste Anreise zum Tagungsort haben. US-Präsident Donald Trump wird nach letzten Informationen das Gästezimmer des Senats in Uhlenhorst beziehen, nachdem einige Hotels zuvor dem Präsidenten eine Absage erteilt hatten. Der türkische Präsident Erdogan wird dagegen im Sofitel am Rödingsmarkt erwartet. Die Aufenthaltsorte beruhen auf NDR-Informationen. Offizielle Bestätigungen liegen aus Sicherheitsgründen für diese Reservierungen jedoch nicht vor.
36 Delegationen, 70 Sondermaschinen
Insgesamt werden vom 7. bis 8. Juli 9.000 Hotelbetten durch 36 Delegationen in Hamburg belegt werden. Damit ist eine einzelne Delegation etwa 250 Personen stark. Insgesamt werden 70 Sondermaschinen den Hamburger Flughafen erreichen – eine logistische Meisterleistung für die Lotsen vor Ort. Dennoch soll es nach Angaben des Flughafenbetreibers kaum zu Störungen des regulären Flugplans kommen. Einzelne Airlines, wie etwa Condor, sehen allerdings eine Umleitung auf den Hannoveraner Flughafen vor. Schaulustige werden zudem am Hamburger Flughafen enttäuscht: Die Sondermaschinen der Staatsgäste würden nämlich auf dem von der Öffentlichkeit abgeschirmten Gelände von Lufthansa Technik landen. Von dort werden die Delegationen auf direktem Wege zu ihren Bestimmungsorten gefahren.
Zu den 20 Teilnehmerländern gehören Argentinien, Australien, Brasilien, China, alle Staaten der EU, Großbritannien, Indien, Indonesien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA. Sie alle erwirtschaften 90% der Weltwirtschaftsleistung.