Sie warben mit Ed Sheeran, Madonna, Die Ärzte, Revolverheld und vielen anderen. Sie alle kamen natürlich nicht zum Keiner-kommt-Festival – und doch haben mehr als 20.000 Menschen ein solches „Ticket“ in Höhe von 22 Euro gekauft – zugunsten Hamburgs Kulturschaffender.
Das ist schon etwas besonderes, wenn 20.000 Menschen für ein Festival-Lineup zahlen, bei denen die angekündigten Bands nicht erscheinen. Der Hintergrund für diese einmalige Aktion des Vereins MenscHHamburg e.V. ist die gegenwärtige Notlage der Hamburger Kulturszene. Keine Konzerte und Bühnenprogramme, kein Geld für Künstler und Kulturschaffende. Und so haben Zig-tausende für ein imaginäres Festival gespendet, bei dem 440.000 Euro zusammen kamen. Der Verein rundete auf die Schnapszahl 444.444 Euro auf.
Keiner-kommt-Festival: Erlös geht an Künstler
„Dieses Festival zeigt, welche Kraft, Kreativität und Leidenschaft in Kunst und Kultur stecken können“, so Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Tatsächlich wurde das Ziel von 50.000 Euro bereits nach wenigen Tagen übertroffen. Die Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an die privaten Hamburger Theater- und Musikbühnen, an die Hamburger Filmwirtschaft, an die Hamburger Clubs und an freie Kulturschaffende. Über die genaue Verteilung wird ein Gremium entscheiden.