Hamburg geht mit ehrgeizigen Zielen in Richtung klimaneutrale Stadt. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Flugverkehr. In Zusammenarbeit mit der Raffinerie Heide in Schleswig-Holstein, will die Lufthansa jetzt einen neuartigen Kerosin-Treibstoff erproben, der aus Windstrom generiert wird – genannt Kerosyn.
Windräder gibt es in Schleswig-Holstein genug. Doch die Netze können nicht genug Energie aufnehmen, so dass der wertvolle Strom nicht genutzt wird. In Zukunft soll daher aus dem überschüssigen Strom Treibstoff gemacht werden. Dem NDR sagte der Raffinerie-Chef Jürgen Wollschläger, dass mit dem Windstrom Wasser in seine Bestandteile Wasser- und Sauerstoff zerlegt werde. Man würde dann den Wasserstoff mit dem CO2 in der Luft verbinden und hätte dann wieder Kohlenwasserstoff, auch Kerosyn genannt.
Lufthansa: 5 Prozent Kerosyn-Nutzung in 5 Jahren
Die technischen Mittel für die Umsetzung des CO2-neutralen Treibstoffs seien da, nur an der Kapazität müsse noch gearbeitet werden. Das Ziel sei daher, dass in fünf Jahren fünf Prozent des Flugzeugkraftstoffs am Hamburger Flughafen synthetisch hergestellt wird. Das einmalige Projekt „Kerosyn 100“, das in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen auf die Beine gestellt wurde, wird vom Flughafen Hamburg und vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützt.