Der NABU Hamburg bittet derzeit um besondere Rücksicht auf Fledermäuse, die Holzstapel im Freien als Winterquartiere nutzen. Vor allem im Kaminholz wird es für die Tiere gefährlich, sobald dieses verfeuert wird: Aufgrund ihrer Winterstarre haben Fledermäuse dabei keine Chance zu entkommen oder sich bemerkbar zu machen. Manchmal fallen die reglosen Tiere beim Entnehmen des Holzes auch zu Boden und werden für tot gehalten, was in der Regel jedoch nicht der Fall ist.
Bei der NABU-Fachgruppe Fledermausschutz gingen in den letzten Tagen bereits mehrere Anrufe ein, die Fledermausfunde in Holzstapeln meldeten. Gruppenleiter Alexander Heidorn befürchtet jedoch, dass dies nur die Spitze des Eisberges sei. „Vermutlich werden viele schlafende Tiere gar nicht bemerkt und finden so ein grausames Ende im Kamin“, so der Fledermausexperte. Besonders gefährdet ist etwa die Rauhautfledermaus, die sich gern im Inneren eines Stapels an das Holz klammert und als kleines braunes Tier kaum wahrgenommen wird.
Der NABU bittet aus diesem Grund vor allem Kaminbesitzer, beim Holzholen genauer hinzuschauen. Wer derzeit eine Fledermaus findet, die aus dem Winterschlaf gerissen wurde, sollte sich unbedingt an die eigens dafür geschaltete Notfall-Hotline des NABU Hamburg unter Telefon 0700/35 33 37 62 wenden. Die Fledermausexperten geben hier Tipps und organisieren bei Bedarf auch die Abholung des pflegebedürftigen Tieres.