16. April 2020
Hamburg & Umland

#wirfuerdich – Warme Mahlzeit für Bedürftige

Hamburg

Hamburg. Der Hamburger Foodeventclub musste wegen Corona schließen. Doch Gründer Bassam Kharashfeh denkt jetzt erstmal an andere und bereitet mit seinem Team für #wirfuerdich jeden Tag 150-250 warme Essen für Obdachlose zu. Die Lebensmittel kommen aus seinem Kühlhaus und Spenden von Gastronomen und Händlern, die ebenfalls von Schließungen betroffen sind.

„Wir kochen für die, die es nicht können“, sagt Bassam Kharashfeh, der jeden Tag von früh bis spät auf den Beinen ist, um Bedürftigen durch diese dramatische Zeit zu helfen. „Es ist einfach nur Wahnsinn was hier passiert! Die Menschen sehen das warme Essen und fangen an zu weinen, weil sie seit mehr als einer Woche nichts Warmes gegessen haben“, so der 35 -Jährige.

Jeden Morgen kommt das Team um 8 Uhr in der Küche des Foodeventclubs in den Öjendorfer Weg zusammen und kocht aus den Beständen sowie Sachspenden 150-250 warme Mahlzeiten. Um 11 Uhr werden die Thermoboxen verladen und durch den Vineyard Weinhandel ausgeliefert. „Die Corona-Krise trifft uns alle hart und dennoch darf man die Schwächsten der Gesellschaft nicht vergessen. Deshalb ist es uns im Vineyard eine Herzensangelegenheit #wirfuerdich zu unterstützen“, so CEO Elke Berner.

Erster Stopp ist Alimaus am Nobistor, wo gegen 11.45 Uhr für eine kontaktlose Übergabe gesorgt wird. Um 15 Uhr geht eine weitere Lieferung an Kids welcome in der Turnerstraße. Zu den Spendern zählt die Kochfabrik, die eine Palette Nudeln und Reis beisteuerte, Hobenköök mit einer regelmäßigen Gemüsespende sowie viele weitere Gastronomen. Der Handelshof engagiert sich ebenfalls und sorgt alle zwei bis drei Tage für Nachschub, Blattfrisch gab 15.000 Einheiten Einweggeschirr und Greenbox 3.000 nachhaltige Einwegboxen. „Wir sind glücklich und dankbar für die großartige Unterstützung unserer Partner, ohne die einzelnen Sponsoren wäre es nicht möglich. Ein toller Start!“, so Bassam Kharashfeh.

Um 17 Uhr beginnt das Team die Planung für den nächsten Tag. Produziert wird an fünf bis sechs Tagen die Woche und so lange, bis ihnen die Lebensmittel ausgehen. „Die aktuelle Situation ist für alle Menschen nicht einfach. Dennoch sollten wir nach vorne schauen und solidarisch an allen Ecken unterstützen – ob Freelancer, Künstler, Unternehmer oder Gastronom, wir sind alle Menschen. Was wir benötigen, ist ein Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Durch diese extreme Situation wurde uns jetzt die Chance gegeben, uns einmal selbst reflektieren zu dürfen. Dinge zu beleuchten, die wirklich wichtig sind, unser höchstes Gut nach Unversehrtheit und Gesundheit zu erhalten.“

#wirfuerdich bittet um Mithilfe:

Es werden Lebensmittelspenden jeglicher Art gebraucht, um dieses Projekt fortführen zu können. Aber auch Geldspenden sind herzlich willkommen von jedem, der den einen oder anderen Euro übrig hat, um anfallende Kosten zu bezahlen. Mit ca. 7 Euro wäre eine Mahlzeit abgedeckt inkl. Nebenkosten, Benzin und Schutzausrüstung.

Die dazugehörige Spendenkampagne kann online unterstützt werden unter https://www.betterplace.me/wirfuerdich

Auch interessant