16. Januar 2024
Kultur

Eine kleine Sensation: Zeruya Shalev in Blankenese

Zeruya Shalev spricht in Blankenese über ihren Debütroman, der nun, 30 Jahre nach Erscheinen, erstmals auf Deutsch vorliegt. Die weltbekannte Autorin erhält prominente Unterstützung, auch aus Hollywood.

Israels bekannteste Autorin, Zeruya Shalev, besucht Blankenese zur Vorstellung ihres Romans "Nicht ich". // Foto: Jonathan Bloom

Israels bekannteste Autorin, Zeruya Shalev, besucht Blankenese zur Vorstellung ihres Romans "Nicht ich". // Foto: Jonathan Bloom (cropped)

Es ist schon ein recht besonderer Umstand, wenn ein Roman 30 Jahre nach seinem ersten Erscheinen eine Erstauflage erhält.  Das Debüt von Zeruya Shalev, „Nicht ich“ ist nun erstmals auf Deutsch erschienen. Shalevs andere Werke waren auf dem deutschen Markt schlicht am Erstling vorbeigezogen. An sich ist das nicht ungewöhnlich: Manchen Werken wird kein Erfolg vorausgesagt und so erscheinen sie nicht, auch wenn andere Werke aus der gleichen Feder verlegt werden. Aus heutiger Sicht ist es jedenfalls schwer verständlich, dass „Nicht ich“ so bewertet wurde. Die Zeit nannte den Roman grotesk, böse und vor allem komisch. Wie auch in Shalevs Roman „Liebesleben“, der sie in Deutschland bekannt machte, geht es um das, was den Menschen im Innersten zusammenhält: Liebe, besonders in Zeiten der Irrungen und Wirrungen. Im Januar stellt die Autorin ihren Roman Hamburg vor. Im Anschluss folgt ein Interview auf der Bühne.

„Nicht ich“ – Zum Inhalt

Die Protagonisten des Romans hat ihren Mann und das gemeinsame Kind verlassen. Der Grund: Ein neuer Liebhaber. Doch die Liebeskiste fällt bald in sich zusammen. Die Romanheldin versucht zu verstehen, was passiert ist. Fragt sich, ob sie richtig gehandelt hat. Versucht, allem einen Sinn zu geben. So verwirrend wie die Situation auf ihre Sinne wirkt, so chaotisch entwickelt sich auch der Erzählstrom. Der Name der Heldin wird nicht genannt. Alles dreht sich um dieses namenlose Zentrum und die Welt fliegt in einer wilden Drehung mit aller Macht auseinander, bis auch die Heldin sich fragt, bin das noch ich? Alles scheint wie ein irrer, doch auch amüsanter Traum, der viel Deutung benötigt. Manchen wird dies zu viel sein, zumal sie von Shalev eine leichtere Gangart gewohnt sein werden. Für das Verständnis der späteren Werke ist dieser Roman aber sicher hilfreich. Und wer es lieber unkonventionell mag, wird mit „Nicht ich“ womöglich eine Liebesbeziehung eingehen.

Die Lesung – Zeruya Shalev und Unterstützung aus Hollywood

Am 27. Januar wird Zeruya Shalev ihren Roman in Blankenese vorstellen. Es ist schon eine kleine Sensation, dass die weltbekannte Autorin nicht das Schauspielhaus oder ein anderes glanzvolles Haus wählte, sondern eine Schulaula. Die Lesung aus „Nicht ich“, ihrem erstmals auf deutsch erscheinenden Debütroman, wird ihr einziger Auftritt in Hamburg sein. Als ihre deutsche Stimme wird Maria Schrader dabei sein, die bereits bei der Verfilmung von „Liebesleben“ Regie führte und zuletzt mit ihrer Hollywood-Produktion „She said“ große Erfolge feierte.  Die Journalistin und Publizistin Shelly Kupferberg wird das anschließende Interview mit der bekanntesten Autorin Israels moderieren. Veranstalter ist die Blankeneser Buchhandlung Wassermann.

Weitere Informationen

Aula Gymnasium Blankenese
27. Januar 2024
19 Uhr
Eintritt: 20 Euro
kontakt@wassermann-buecher.de

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