Vom 10. Mai bis zum 10. Juli findet Hamburgs stadtweites Literaturfestival statt. In diesem Jahr erinnert es an die Bücherverbrennungen der Nazis. Diese hatten auch in Hamburg nach der Machtübernahme Schriften Andersenkender symbolträchtig verbrannt. Diesem Akt gaben sie den Titel „Aktion wider den undeutschen Geist“. Das Festival mahnt hieran. In diesem Jahr steht es daher unter dem Motto „Bücher, das wissen wir jetzt, kann man nicht verbrennen“ – ein Zitat Erich Kästners.
Das Festival stellt die geächteten Schriftsteller und Schriftstellerinnen in Lesungen, Vorträgen und Ausstellungen vor. Dabei kommen auch moderne Formate wie Poetry Slams zum Einsatz. Das Programm wird erweitert durch Liederabenden, ein Festival-Magazin, auf künstlerisch gestalteten Plakaten und in animierten Poetry Clips, zu Wasser und per Fahrrad.
Eröffnung des Festivals mit Kirsten Boie, Anna Depenbusch und Rapper Torch
Kultursenator Carsten Brosda eröffnet am 10. Mai um 11 Uhr die traditionelle Marathonlesung aus „verbrannten Büchern“, also den geächteten Schriften. Die Eröffnung findet am Platz der Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer statt. Abends liest der Senator zur offiziellen Eröffnung des Festivals im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek. Das Programm bereichern die Autorinnen Kirsten Boie und Simone Buchholz, die Musikerin Anna Depenbusch, Universitätspräsidenten Hauke Heekeren sowie Literatur-Bloggerin Karla Paul und Rapper Torch. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft.
Ausstellung und Kulturschaffende bei „Hamburg liest verbrannte Bücher“
Darüber hinaus wirken an „Hamburg liest verbrannte Bücher“ bekannte Autoren und Autorinnen wie unter anderem Bas Böttcher, Katharina Hagena, Saša Stanišić und Henning Venske mit. Den visuellen Aspekt von „Hamburg liest verbrannte Bücher“ betreuen die lllustrationsstudierenden der HAW, die die Bücherverbrennungen als Semesterthema behandelt haben. Die Ergebnisse – Plakate, Zines und Comics, aber auch szenisch inszenierte Puppen – sind unter anderem in der Ausstellung „feuerfest“ in der Stabi zu sehen.
Weitere Informationen
Das vollständige Programm ist als Programmflyer in den teilnehmenden Institutionen und online auf www.hamburgliest.de einsehbar. Organisiert wurde das Festival von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Behörde für Kultur und Medien.