In der Sophie-Rahel-Jansen-Straße 92 wurde 1975 die alte Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Nienstedten gebaut. Nun entsteht hier eine neue Wache, die dann den aktuellen Anforderungen gerecht werden soll.
Olaf Burmeister, Erich Meier und Heiko Stockhusen, unsere Menschen vom Mai 1992, sind nunmehr Teil der Ehrenabteilung dieser Feuerwehr. Sie wollen lieber der jüngeren Generation der Vortritt lassen: dem ehemaligen Hauptbrandmeister Wolfgang Cords (63) – aus Altersgründen jetzt selbst in der Ehrenabteilung – Wehrführer Christian Andresen (49) und seinem Stellvertreter Tim Lohmann (36).
Die Freiwillige Feuerwehr Nienstedten ist Teil der Klönschnack-Geschichte
Sie erzählen von Vergangenheit und Zukunft der Feuerwehr Nienstedten, die auch Teil der Klönschnack-Historie ist: „Wir haben unzählige Male die Bühne für das Klönschnackfest aufgebaut“, sagt Andresen lachend. So wie der Stadtteil hat sich auch die Zusammensetzung der Feuerwehr geändert. Seit vielen Jahren sind Frauen Teil der Feuerwehr Nienstedten. Auch die Jugendfeuerwehr begrüßt immer öfter interessierte Mädchen.
Auf der Schattenseite steht, dass viele Mitglieder beruflich unabkömmlich sind. „Früher gab es mehr Selbstständige im Stadtteil. Das war einfacher. Ich weiß noch, wie ich manchmal zu Heikos Geschäft rannte und rief: Komm! Wir haben einen Einsatz“, sagt Cords. 2022 fuhren die Feuerwehrleute 156 Einsätze – fast doppelt so viele wie sonst, aufgrund der Stürme. Auch zu Wasser gibt es viele Einsätze – eine Spezialität der Nienstedtener.
Immer anspruchsvollere Qualifizierungen
Andresen ist seit 1992 dabei. Er koordiniert die Ehrenamtlichen im Stadtteil und ist stellvertretender Bereichsführer für den Bezirk Altona. Deshalb weiß er besonders gut um die Entwicklungen der Feuerwehrarbeit: „Früher hat jede Feuerwehr lieber ihr eigenes Süppchen gekocht. Heute ist das ganz anders. Wir arbeiten Hand in Hand. Die Qualifizierung ist anspruchsvoller geworden. Aber es gibt auch mehr Einsätze.“ Die Wehr agiert professioneller als früher, inklusive des zeitraubenden Verwaltungsaufwandes für 35 Aktive, 15 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und zehn Kameraden in der Ehrenabteilung, fügt Andresen räuspernd hinzu.
Das Gemeinschaftsgefühl und das Ziel
Trotz aller Entwicklungen bleiben manche Dinge gleich: „Das Gemeinschaftsgefühl und das Ziel, Menschen zu helfen, verbindet“, sagt Tim Lohmann. Er kam durch die Jugendfeuerwehr und seinen Vater, einen Berufsfeuerwehrmann, zum Ehrenamt. Christian Andresen wuchs in der Nachbarschaft einer Feuerwache auf, was seine Neugier weckte. Wolfgang Cords gelangte vor über 46 Jahren durch seinen Wehrdienst zur Feuerwehr. Alle drei sagen: einmal Feuerwehr, immer Feuerwehr. Ihre alten Kameraden sehen sie noch bei vielen Veranstaltungen und schätzen die Geschichten, die sie den Jüngeren weitergeben.
Freiwillige Feuerwehr Nienstedten
Die Feuerwehr Nienstedten ist gut eingebunden in den Stadtteil und Joker für viele andere Stadtteile, die teils auch aus Personalmangel nicht immer agieren können. Nachwuchs ist gern gesehen. Die neue Wache in Nienstedten öffnet noch in diesem Jahr ihre Tore. Auch ein neues Löschfahrzeug wird in diesem Jahr erwartet.