17. November 2021
Magazin-Tipp

All you need is love – Der Arbeitsplatz einer Traurednerin

Unser Arbeitsplatz im November: Martina Darkow ist freie Traurednerin

Traurednerin – Martina Darkow spricht zu einem Paar

Foto: Martina Darkow

„Ich bin freie Traurednerin – und ich darf Menschen in der schönsten Zeit ihres Lebens begleiten und an wunderschönen Orten sprechen. Nach einem ersten Kennenlernen treffe ich mich mit dem Brautpaar zum Traugespräch. Ich gebe beiden einen Fragebogen und anhand der Antworten und den Geschichten, die sie mir erzählen, schreibe ich dann die Traurede.“

Eine Hochzeit soll der schönste Tag im Leben sein und bestenfalls erlebt man eine Hochzeit auch nur einmal. Für Martina Darkow hingegen gehören Trauungen zum Berufsalltag. Besonders und alles andere als alltäglich bleiben diese Momente für sie aber weiterhin.

Die Vetrauensbasis

„Es ist für mich eine Herzensangelegenheit und berührt mich jedes Mal aufs Neue“, sagt die 43-Jährige. „Ich bin fast schon traurig nach den Hochzeiten, dass die gemeinsame Reise dann vorbei ist.“ 2019 machte sie sich nach ihrer IHK-Prüfung selbstständig. Als Kapitänstochter und Gästeführerin in Hamburg war die gelernte Wirtschaftsingenieurin es schon gewohnt, vor Menschen zu sprechen.

Der Inhalt der Reden änderte sich aber, wurde persönlicher und emotionaler. Damit das überhaupt möglich ist, lernt sie die Brautpaare schon ein bis eineinhalb Jahre vor der freien Trauung kennen. Nach dem ersten Kennenlernen bekommt das Paar einen vierseitigen Fragebogen, der zusammen mit dem bis zu vierstündigen Traugespräch die Basis der Rede bildet. „Eine gewisse Vertrauensbasis muss da sein, es soll ja alles individuell abgestimmt werden und genau den Wünschen entsprechen“, erklärt Darkow. So können auch Musik, Fotos und Rituale mit eingebaut werden.

Viele verschobene Hochzeiten werden nachgeholt

Beim Finden der richtigen Worte hilft ihr oft ein Spaziergang durch die Natur – da finden nicht selten auch die Trauungen statt, zum Beispiel am Strand, an Seen oder an der Alster. Getreu ihres Mottos „nordisch getraut“ ist Martina Darkow in allen fünf nordischen Bundesländern unterwegs, in der Saison von März bis Oktober oft jedes Wochenende. „Es werden noch sehr viele verschobene Hochzeiten nachgeholt, da ist viel zu tun“, so die Traurednerin.

Martina Darkow spricht nicht nur bei Trauungen, sondern auch bei Trauerfeiern und möchte den Bereich auch auf Willkommens-Reden für Kinder ausweiten, um „das Leben von Anfang bis Ende zu begleiten.“

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