Am Freitag sah es noch so aus, als fänden die Blankeneser Osterfeuer zum dritten Mal in Folge nicht statt. Es klang sogar so, als stände die Tradition vor dem endgültigen Aus. Am Dienstagabend dann die unerwartete Wendung: Der Kreisverband Grüne Altona postet auf Twitter und Instagram, dass die Feuer gerettet werden.
Osterfeuer gerettet?
Inhalt der Posts: Die Osterfeuer dürfen stattfinden. Wie genau und in welcher Form, ist scheinbar noch unklar. Die strengen Sicherheitsauflagen für Großveranstaltungen müssen erfüllt werden. Und die waren schließlich neben den anfallenden Kosten ein Haupt-Streitpunkt zwischen Bezirksamt, Sicherheitsbehörden und Veranstaltern. Demnach müssten die Familien, die die Feuer seit Jahren organisieren, sich um Anmeldung, Sicherheit und Müllbeseitigung kümmern – nach letztem Stand lehnten sie das aber in mehreren Gesprächsrunden ab.
Die Bezirksfraktionen der Grünen und der CDU wollen am Donnerstag, 10. Januar, einen Antrag zum Erhalt der Osterfeuer und zur Finanzierung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen in den Hauptausschuss einbringen. Wird dem Antrag zugestimmt, geht es an die genaue Planung.
Details noch unbekannt
Wer genau sich um was kümmern muss und in welcher Form die Veranstaltung stattfinden kann, ist noch fraglich. Bezirksamtleiterin Stefanie von Berg hatte die Zukunftsfähigkeit der Osterfeuer in der bekannten Form angezweifelt, sie könnten nur in abgespeckter Form überleben: „Wir finden es wichtig, die Tradition der Osterfeuer am Elbstrand zu erhalten und zu ermöglichen. Tradition, Gemeinschaftsgefühl und Miteinander sollen gelebt werden. Das ist allerdings nicht davon abhängig, ob ein Feuer 30 oder 10 Meter hoch ist“, sagt die Bezirksamtleiterin.
Für sie steht die Sicherheit an erster Stelle: „Wir haben in den vergangenen Jahren schon brenzlige Situationen am Elbhang erlebt. Sicherheit der Besucher und der Schutz der Anwohner hat oberste Priorität. Das Bezirksamt wird den Feuerbauern einen Vorschlag unterbreiten, unter welchen Bedingungen die Osterfeuer stattfinden können und dabei alle Interessen im Blick haben. Zentral ist, dass alle hier gemeinschaftlich und verantwortungsvoll handeln. Es geht zu keinem Zeitpunkt darum, eine Tradition zu verbieten.“
Stefanie von Berg soll laut Grünen-Kreisverband die Retterin der Osterfeuer sein. Sie habe sich bei den Gesprächen zu der Tradition bekannt und sich für sie eingesetzt. Die CDU Blankenese freut sich zwar über die Bekenntnis zu den Osterfeuern, kritisiert aber die Kommunikation untereinander und mit den Medien.
Einigung steht noch aus
Der Tweet liest sich zwar wie ein versöhnliches Ende, noch haben sich die Beteiligten aber nicht geeinigt. In enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr entsteht ein Entwurf, wie die Feuer stattfinden könnten. Dem müssen die Feuerbauenden aber anschließend zustimmen. Die nächsten Gespräche stehen bereits in den kommenden Tagen an. Realistisch betrachtet sind 25.000 Schaulustige an der Elbe schon auf Grund der Pandemie-Bestimmungen schwer vorstellbar.