13. April 2022
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Bean-to-bar Schokolade: Ostern nachhaltig genießen

Schokolade ist mit Abstand die Lieblings-Nascherei der Deutschen – gerade zu Feiertagen wie Ostern. Aber woher kommt die Süßigkeit und unter welchen Bedingungen wird sie hergestellt?

Schokolade

Wo kommt die Schokolade, die wir genießen, eigentlich her? // Foto: ©onceuponabean

214 Millionen Osterhasen aus Schokolade wurden in Deutschland im vergangenen Jahr produziert. Die meisten stehen schon seit Monaten bunt verpackt in den Supermärkten. Sie locken mit Füllungen aus Nougat oder Nuss und mit Siegeln wie Bio oder Fairtrade. Aber was steckt hinter diesen Bezeichnungen?

Schokolade zu Ostern
Bunte Schokoeier und Osterhasen sind in den Supermärkten kaum zu übersehen. // Foto: © Hello I’m Nik on Unsplash

Genau diesen Fragen möchten die Hamburger Lisa Sanders und Marvin Coböken mit ihrem Schoko-Startup Once Upon A Bean auf den Grund gehen. Erklärtes Ziel: die Schokoladenbranche fairer und transparenter  gestalten.

Woher kommt unsere Schokolade?

Ein großer Teil des industriellen Kakaos wird in Westafrika produziert. Leider größtenteils unter menschenunwürdigen Bedingungen. Denn Kinderarbeit ist hier keine Seltenheit. So arbeiten allein in Ghana und der Elfenbeinküste laut aktuellem Kakaobarometer 1,5 Millionen Kinder auf Kakaoplantagen. Dadurch verlieren sie die Nähe zu ihren Familien und den Zugang zu Bildung.

Hinzu kommen große Umweltprobleme. Die Kakaobauern sind gezwungen, möglichst viele Mengen Kakao zu ernten und zu verkaufen. Um das zu ermöglichen, entstehen Kakaomonokulturen, für die der Regenwald weichen muss.

Mehr Fairness und Transparenz

Faire Schokolade
Das Gründerteam von Once Upon A Bean: Marvin Coböken und Lisa Sanders setzen sich für faire Schokolade ein.

Was kann man ändern und worauf sollte man achten? Die Antwort von Lisa Sanders und Marvin Coböken: Bean-to-bar Schokolade. Mit ihrem Startup wollen die beiden den Trend in Deutschland bekannter machen.

Bean-to-bar Schokolade steht für Handwerkskunst statt Massenproduktion. Die Kakaofarmer rücken in den Mittelpunkt. Dabei wird die bisherige Lieferkette völlig auf den Kopf gestellt. Viele bean-to-bar Hersteller arbeiten eng mit den Kakaobauern zusammen, entwickeln langjährige Partnerschaften auf Augenhöhe und zahlen zudem für die besondere Kakaoqualität das Zwei- bis Dreifache des Fairtrade Preises.

Die Kakaobohnen sind so hochwertig, dass sie nicht in Mischungen landen. Denn sie kommen sortenrein bei der jeweiligen Manufaktur an. Daher kann man die Kakaobohnen jeder einzelnen Tafel bis hin zur entsprechenden Kooperative oder Farm zurückverfolgen. Ein Quantensprung, verglichen mit industrieller Schokolade.

Once Upon A Bean

Das Startup wurde Ende 2020 von dem Gründerpaar Lisa Sanders und Marvin Coböken ins Leben gerufen. Nach seinem Master in Nachhaltigkeitsmanagement arbeitete Marvin in einer Hamburger Spezialitätenkaffeerösterei. Dort erlebte er täglich, welche Vorteile der direkte Handel mit den Kaffeefarmern birgt. Die Idee entstand, das Konzept von der Kaffeebohne auf die Kakaobohne auszuweiten.

Lisa war schnell begeistert und seitdem arbeiten beide daran, ihren Traum zu verwirklichen. Mit Once Upon A Bean bieten sie eine Plattform für Bean-to-bar Schokoladenhersteller, die auf ökologischen Anbau, Fairness, Partnerschaft und Transparenz setzen. Erklärtes Ziel: Durch bewussten Konsum zu den Sustainable Development Goals (SDG) der UN beitragen.

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