Im Björnsonweg 39 gehen die Arbeiten an den neuen Sozialwohnungen zügig voran. Dort, wo sieben Jahre lang eine Unterkunft für Geflüchtete stand, entstehen nun 38 dauerhafte Sozialwohnungen.
Wie schon zuvor, ist das soziale Unternehmen Fördern & Wohnen (F&W) für den Standort verantwortlich. Susanne Schwendtke, Sprecherin von F&W, erläutert: „Die Wohnungen sind für vordringlich Wohnungssuchende vorgesehen (Personen mit Dringlichkeitsschein, Wohnungen mit Wohnungsamt-Bindung). Das heißt, die Fachstellen für Wohnungsnotfälle entscheiden, wer eine Wohnung erhält.“
Was offen bleibt und was sicher ist
Wie viele Menschen letztlich einziehen werden, sei noch nicht absehbar. Denn anders als bei einer öffentlichen Unterbringung, würden bei diesem Mietobjekt keine Belegungszahlen erhoben. Fest stehe jedoch, dass in den Wohnungen verschiedener Größen Haushalte von ein bis fünf Personen ein neues Zuhause finden könnten.
Schwendtke ergänzt: „Wie an all unseren Standorten mit Mietwohnungen werden wir auch im Björnsonweg Mietersozialberatung anbieten.“ Zur Außenanlage werden unterschiedliche Spielflächen, auch für Kleinkinder, sowie Fahrradstellplätze, Parkplätze, Bepflanzungen, Müllboxen und Versickerungsmöglichkeiten für Regenwasser gehören, so Schwendtke weiter.
Aus Ablehnung wurde Akzeptanz und sogar Freundschaft
Angesichts der bewegten Geschichte des Björnsonwegs blicken viele mit Argusaugen auf den Bau. 2016 hatten Anwohner noch gegen den Bau einer Geflüchtetenunterkunft protestiert – vorgeblich, um den Baumbestand zu schützen. In den folgenden Jahren wandelte sich die Stimmung, es herrschte zunehmend Akzeptanz, teilweise sogar Freundschaft.
Ricardo Bolaños González (Linke):
„Altona braucht angesichts der hohen Zahl an Wohnungen, die aus der Sozialraumbindung fallen, dringend neuen
geförderten Wohnraum – selbstverständlich auch in Blankenese.“
Politiker findet Projekt begrüßenswert
Der Rückbau, zu dem sich die Stadt mit den Anwohnern gerichtlich einigte, hatte inzwischen wenig Rückhalt. Aber der gerichtliche Vergleich war bindend. Die Beteiligten hatten sich selbst in eine Zwickmühle gebracht. Im Frühjahr 2023 wurde die Unterkunft abgerissen. Elf Familien mussten ausziehen.
Ricardo Bolaños González (Linke) aus dem Sozialausschuss des Bezirks Altona äußert sich zum Neubau: „Der Bau von Sozialwohnungen im Björnsonweg ist selbstverständlich zu begrüßen. Altona braucht angesichts der hohen Zahl an Wohnungen, die aus der Sozialraumbindung fallen, dringend neuen geförderten Wohnraum – natürlich auch in Blankenese.“ Mit Blick auf die Vergangenheit fügt er hinzu: „Es ist zu hoffen, dass nach den unschönen Protesten gegen die Geflüchtetenunterkunft an diesem Standort nun eine langfristige gute Lösung gefunden ist und sich derartige Vorgänge in unserem Altona nicht wiederholen.“
Grundstück im Björnsonweg nicht überplant, wie befürchtet
Nach dem Abriss im Frühjahr 2023 begann eine längere Planungsphase mit öffentlicher Beteiligung. Zwischenzeitlich hieß es, das Gelände werde stärker bebaut, um mehr Platz für Wohnungen zu schaffen. Dies sorgte erneut für Sorge um den Baumbestand.
F&W stellt jedoch klar: „Die Behauptung, das Grundstück sei überplant worden, ist falsch. Die drei neuen Wohngebäude nehmen sogar eine kleinere Fläche ein als die damaligen neun Modulhäuser der Unterkunft. Die Fassaden erhalten eine Begrünung und neue Bäume werden auf dem Grundstück gepflanzt.“
Für die Bäume, die 2017 weichen mussten, gibt es bereits Ersatz. Das Bezirksamt Altona teilt mit, dass neben der Begrünung auf dem Baugrundstück und „Ergänzungspflanzungen“ am Waldrand bereits auf einer rund 6.000 Quadratmeter großen städtischen Ersatzwaldfläche in Wedel ein Ausgleich erfolgt sei.
Die Fertigstellung der Wohnungen ist für Juni 2026 geplant. Die Baukosten belaufen sich auf etwa zwölf Millionen Euro. Laut F&W werden die Häuser als „Effizienzhaus 40“ errichtet, mit verbesserter Dämmung und Wärmerückgewinnungsanlage. Auf den Dächern entstehen Solaranlagen.
Zur Sache: Soziales Wohnen im Björnsonweg
Im Björnsonweg entstehen seit diesem März 38 Sozialwohnungen für vordringlich Wohnungssuchende. Der Rohbau ist bereits fertig und die Fassaden werden verklinkert. Die Gebäude werden energieeffizient gebaut. Träger ist Fördern & Wohnen. Die Baukosten betragen rund zwölf Millionen Euro.