11. Dezember 2023
Nachrichten

Boris Herrmann belohnt sich mit dem vierten Platz

Boris Herrmann überquerte am 10. Dezember 2023 als Vierter die Ziellinie des transatlantischen Solo-Rennens Retour à La Base. Das Rennen gilt als Generalprobe für die nächste Vendée Globe, das härteste Segelrennen der Welt.

Boris Herrmann feiert seinen vierten Platz nach dem Zieleinlauf bei der Retour à la Base in Lorient, am 10. Dezember. // Foto: Jean-Louis Carli / Alea / Retour à La Base

Boris Herrmann feiert seinen vierten Platz nach dem Zieleinlauf bei der Retour à la Base in Lorient, am 10. Dezember. // Foto: Jean-Louis Carli / Alea / Retour à La Base

Der Wahlhamburger Boris Herrmann ersegelte den vierten Platz. Nach einer intensiven Saison 2023 gab diese Leistung dem Hochseesegler und seinem Team einen Motivationsschub für das kommende Jahr. Herrmann überquerte die Ziellinie in Lorient, Frankreich, am 10. Dezember um 13.02 Uhr Ortszeit. Nach dem Zieleinlauf sagte er: „Ich bin wirklich zufrieden mit unserer Leistung in diesem Rennen, der vierte Platz ist ein fantastisches Ergebnis, aber ich freue mich noch mehr darüber, wie schnell das Boot war, besonders bei den Downwind-Bedingungen, und darüber, wie gut ich mich wieder beim Solo-Segeln gefühlt habe“.

Die diesjährige Retour à La Base war die Erstausgabe des Rennens, aber auch das erste Solo-Rennen des Jahres für Boris Herrmann. Nach einem enttäuschenden Ergebnis bei der „Route Du Rhum“ im vergangenen Jahr, wollte sich Herrmann bei dieser Regatte mit einem besseren Ergebnis belohnen. Dies hat geklappt. Das ist umso erstaunlicher, da Herrmann unmittelbar zuvor die Teamregatta „Transat Jaques Vabre“ beendete – mit Platz 7.

Sonnenuntergangam zeiten Tag der Retour à La Base. // Foto: Boris Herrmann I Team Malizia
Sonnenuntergang am zweiten Tag der Retour à La Base. // Foto: Boris Herrmann I Team Malizia

„Heute fühle ich, dass ich dieses Ziel erreicht habe.“

„Das Wichtigste für mich vor dem Rennen, abgesehen von der reinen Platzierung, war der Trainingseffekt und mehr über das Boot und mich selbst beim Solo-Segeln zu lernen“, sagte der deutsche Skipper. „Heute fühle ich, dass ich dieses Ziel erreicht habe. Und natürlich bin ich super glücklich über den vierten Platz! Ein Top-Five-Ergebnis war aufgrund des Niveaus in der Klasse eine optimistische Sache – aber wir haben es geschafft! Natürlich gibt es viele Faktoren, darunter das Unglück anderer, aber das Boot hat unglaublich gut performt, ich habe mich wieder gut beim Solo-Segeln gefühlt, und das Ergebnis zeigt, was für eine großartige Arbeit wir als Team in diesem Jahr geleistet haben.“

Wassereinbruch im Cockpit

Die Retour à La Base war die Gelegenheit für den Hochseesegler, wieder das Alleinsein auf See zu trainieren: „Diesmal hatte ich keine Probleme, mich einsam zu fühlen, ich fühlte mich ziemlich gut an Bord.“ Es lief jedoch nicht alles reibungslos für Boris Herrmann. Segler bringen ihre High-Tech-Yachten an die Grenzen, bei starkem Wind und brutalen Wellenschlägen. Probleme sind da Alltäglichkeiten für die Teilnehmenden.

Am sechsten Tag sah sich Boris Herrmann einer Reihe von Problemen gegenüber: Zuerst hatte er Schwierigkeiten, den Motor zu starten, um Strom zu erzeugen, dann bemerkte er, dass beide Abdeckungen der Cockpit-Abflüsse gebrochen waren, was dazu führte, dass Meerwasser ins Cockpit eindrang. Herrmann verbrachte jeden Tag Stunden damit, das Wasser aus dem Cockpit zu schöpfen.

Boris Herrmann an Tag 8 auf der Retour à La Base // Foto: Boris Herrmann / Team Malizia
Boris Herrmann an Tag 8 auf der Retour à La Base // Foto: Boris Herrmann / Team Malizia

Gutes Training für die „Vendée Globe“

Die Probleme forderten ihren Tribut. Boris Herrmann verlor plötzlich fast einen Tag in seiner geschätzten Ankunftszeit. Über diesen Rückschlag sagte der Top-Segler: „Das war der schwerste Teil, neben dem brutalen Schlafmangel, der Enttäuschung, hinter dem Spitzenfeld herzu hängen, das Ziel nicht erreichen zu können und es nach Hause zu bringen. Aber sich im Solo-Modus gut zu schlagen, hat auch damit zu tun, wie man diese Probleme mental bewältigt. Das war gutes Training, auch mit Blick auf das Vendée Globe.“ Schließlich sei es ihn gelungen, die Reparaturen nacheinander abzuarbeiten. Anschließend habe es auch mit dem Schlafen, Essen und Trinken wieder geklappt. Im Ziel eingetroffen, wirkte Herrmann gelöst und zufrieden.

Unser Interview mit Boris Herrmann

Der Klönschnack hatte vor Beginn der „Transat Jaques Vabre“ und nach Ende der „Retoure à la Base“ Gelegenheit, mit Boris Herrmann zu sprechen. Das Interview können Sie in der Januarausgabe unseres Magazins lesen.

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