1. März 2024
Nachrichten

Caspar David Friedrich – Ab sofort keine Tickets mehr

Über 300.000 Gäste werden bis zum Ausstellungsende am 1. April 2024 die Werke Caspar David Friedrichs in der Hamburger Kunsthalle gesehen haben. Der Große Erfolg ist zugleich ein Nachteil.

Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817 Öl auf Leinwand, 94,8 x 74,8 cm Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen // Quelle: SHK / Hamburger Kunsthalle / bpk // Foto: Elke Walford

Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817 Öl auf Leinwand, 94,8 x 74,8 cm Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen // Quelle: SHK / Hamburger Kunsthalle / bpk // Foto: Elke Walford (Ausschnitt)

Die Hamburger Kunsthalle erlebt derzeit die wohl erfolgreichste Ausstellung ihrer Geschichte. Die Werkschau „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“ löste einen unerwartet großen Besucherstrom aus. Wie die Hamburger Kunsthalle heute mitteilte, werden bis Ausstellungsende rund 300.000 Menschen die Ausstellung besucht haben. Der Erfolg hat jedoch einen skurrilen Nebeneffekt: bereits vier Wochen vor dem Ende der Laufzeit ist die Ausstellung ausverkauft. Am gestrigen Abend war dies schon auf den Plakaten am Eingang zu lesen. Heute folgte dann von Hamburgs größtem Kunstmuseum: „Es gibt ab sofort keine Tickets mehr“.  Zum Jahreswechsel zeichnete sich dies längst ab.

Der Kunsthalle läuft die Zeit davon

Die Kunsthalle reagierte: Ab März galten an Donnerstagen, Freitagen und Samstagen erweiterte Öffnungszeiten. Gruppengrößen reduzierte man und die verfügbaren Zeitfensterkarten für Online-Buchungen wurden stark begrenzt. Die drei Zeitfenster, die über den Tag verteilt sind, verknappte das Kunsthaus jeweils um ein Drittel. Damit standen fast 1.000 Tickets weniger zur Verfügung. Auch die Flex-Tickets, die spontanen Zugang zur Ausstellung ermöglichten, sind nun ausverkauft. Damit wolle man die Situation mit den Zeitfenstern entlasten, teilte die Pressestelle der Kunsthalle dem Abendblatt mit. Alle Maßnahmen sind jetzt erschöpft. Der Kunsthalle fehlt schlicht die Zeit für mehr Besucherslots. Glücklich schätzen kann sich allerdings, wer sein Ticket bereits gebucht hat.

Caspar David Friedrich digital

Am 13. Dezember 2023 eröffnete die Ausstellung mit Grußworten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und einem Livestream, der die Teilnahme für alle ermöglichte. Die Website der Hamburger Kunsthalle stellt unter anderem einen digitalen 360°-Rundgang, einen Ausstellungsfilm und mehrere Audioguides zur Verfügung. Zudem wird die Schau durch einen Katalog begleitet. Mehr Informationen finden Sie unter: Caspar David Friedrich | Hamburger Kunsthalle.

Die Kunsthallen-Ausstellung bildet den Auftakt zum Friedrich-Festival. Nach Ende der Hamburger Werkschau werden auch die Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine jeweils eigenständige Schau bieten. Hierfür gehen einige selten verliehene Werke wie „Das Eismeer“ von Hamburg an die anderen Museen. Im Austausch hatte Hamburg ebenso selten „reisende“ Werke Caspar David Friedrichs als Leihgabe erhalten.  Wer weder das Glück hatte, die aktuelle Ausstellung zu sehen, noch eine Reise nach Berlin oder Dresden anstrebt, findet hier vielleicht Trost: Das Webportal cdfriedrich.de bietet zahlreiche multimediale Angebote zu Friedrichs Werk an.

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