Zwar hatten Politik-Interessierte damit gerechnet, dass SPD und Grüne im Bund Punkte verlieren, doch nicht unbedingt in diesem Maße. Noch weniger rechnete man wohl damit, dass die AfD mit 15 Prozent zweitstärkste Kraft in der EU-Wahl werden würde und in allen östlichen Bundesländern die Nase vorn hat. Gerade den Hamburgerinnen und Hamburgern scheint es schwerzufallen, mit Gleichmut auf das Ergebnis zu schauen, denn die Hansestadt hat deutlich liberaler und links gewählt als der Rest Deutschlands. Und dann sind da noch die Bezirkswahlen. Auch die fielen gemäßigt aus. Hier sind die Zahlen (Stand 11. Juni, Quelle: Statistikamt Nord).
Die Europawahl
Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl lag in Hamburg bei 65,7 Prozent. Fast 8.000 Stimmen waren ungültig. Das ist allerdings etwas weniger als bei der Europawahl 2019. Die Grünen liegen in der Hansestadt mit 21,2 Prozent deutlich vorne. Im Bundesschnitt erreichten sie nur 11,9 % Stimmen. Auch die SPD schneidet in Hamburg besser ab, als in Gesamtdeutschland. Hier sind es 18,7 Prozent, im Bundesschnitt nur 13,9 Prozent. Die CDU hat sich sowohl auf Bundesebende, als auch auf Landesebene leicht verbessert. Damit belegt sie deutschlandweit (+1,3 Prozent) mit 30,2 Prozent auf Platz eins und in Hamburg mit 18,4 Prozent (+0,7 Prozent) an dritter Stelle. Bemerkenswert ist der Zuwachs bei der Volt-Partei. Sie holte 6 Prozent der Stimmen und damit 4,7 Prozent mehr als 2019. Das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) holte aus dem Stand 4,9 Prozent. Die AfD legte in Hamburg auf 8 Prozent zu (+1,5 Prozent).
So hat Altona für Europa gewählt
Altonas Bezirksergebnisse
Altona hatte eine Wahlbeteiligung von 68,1 Prozent. Stärkste Kraft wurden die Grünen mit 27,6 Prozent der Stimmen. Die Linke erhielt 12,8 Prozent. Die FDP feierte in Altona mit 7,6 Prozent ihr bestes Ergebnis unter allen Bezirken. Die AfD hatte hier ihren schlechtesten Wert und kam auf 5,5 Prozent, verbesserte sich aber damit zur Vorwahl (2019: 4,4 Prozent). Neu dabei ist die Partei Volt, die mit 5,6 Prozent in die Bezirksversammlung einzieht.
In der neu gewählten Bezirksversammlung werden damit die Grünen mit 14 Sitzen die stärkste Kraft bilden. Seit Dezember 2019 ist Stefanie von Berg (Grüne) Bezirksamtsleiterin in Altona. Bislang konnte sie ohne Koalition den Bezirk leiten, mit verschiedenen Mehrheiten. Trotz anhaltendem Druck, zuletzt durch die Causa Reventlowstraße, ändert sich an der Spitze des Bezirks mit diesem Wahlergebnis nichts. Die SPD kommt auf 11 Sitze, die CDU auf 9 Sitze. Die Linke wird 7 Abgeordnete (-1) in der Bezirksversammlung stellen. Sie erhielt 2 Prozent weniger als 2019. Die FDP kommt auf 4 Mandate, die AfD auf 3 (+1). Erstmals wird die Partei Volt in Altona vertreten sein. Sie hat 3 Sitze gewonnen. Einige Sitze werden nun auch neu besetzt, denn einige langjährige Abgeordnete haben ihr Mandat verloren.
Die Stadtteile und ihre Stimmen
Die Auszählung der Stimmen ist online bis hin zu den einzelnen Wahllokalen nachzuverfolgen. Diese Informationen finden Sie hier: www.wahlen-hamburg.de.
Die CDU hat Hamburgs Westen zurückerobert. Vor fünf Jahren gewann hier noch die SPD die Stadtteile Sülldorf und Iserbrook. In Lurup blieb es bei einer Mehrheit für die Spzialdemokraten. Auch im Osten des Bezirks blieb es bei der bisherigen Mehrheit für die Grünen, trotz Einbußen von 7,5 Prozent.
Nähere Informationen zur Wahl in den Stadtteilen des Bezirks Altona finden Sie hier: Ergebnisse Bezirksversammlungswahl 2024 in 2 – Altona (wahlen-hamburg.de)
Bezirkswahlen – Zahlen Hamburg weit
Die Grünen erhielten über alle Bezirke hinweg 23,6 Prozent der Stimmen, was einem Rückgang von 7,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 entspricht. Die SPD konnte ihr Ergebnis in Hamburg dagegen um 1,2 Punkte auf 25,3 Prozent verbessern. Die CDU belegte den dritten Platz und steigerte sich um 3,4 Punkte auf 21,6 Prozent. Auch die AfD verzeichnete Zuwächse: Nach 6,3 Prozent im Jahr 2019 erreichte sie nun 8,8 Prozent der Stimmen, blieb jedoch hinter den Linken, die trotz eines Verlustes von 1,2 Punkten noch 9,5 Prozent erreichten. Leichte Verluste musste auch die FDP hinnehmen, deren Ergebnis auf 6,4 Prozent (-0,2 Prozent) leicht verschlechterte. Die Partei Volt, die nicht in allen Bezirken antrat, kam Hamburg weit auf 3,9 Prozent.
Die Ergebnisse der Bezirksversammlungswahl 2024 finden Sie hier (wahlen-hamburg.de)