Der Fahrradtag ist eine Themenveranstaltung des Zukunftsforums Blankenese. Er findet in Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Polizei statt. Der Fahrradtag soll Kinder an das Thema Verkehrssicherheit heranführen. Hierzu gab es verschiedene Stationen auf dem Marktplatz Blankenese und im benachbarten Gemeindehaus der Evangelischen Kirche. An denen konnten die teilnehmenden Schuldinder verschiedene Aufgaben lösen und spielerisch etwas zu dem Thema „sicheres Fahrradfahren“ lernen.
Passt, wackelt nicht, hat Luft …
So mussten die Schulkinder zum Beispiel aufmalen, wie sie sich ihren Wunschfahrradweg vorstellen. An einer anderen Station wurden die mitgebrachten Fahrräder auf ihre Verkehrstauglichkeit geprüft. Kleinere Mängel konnten gleich gegenüber an einem Werkstatt-Stand behoben werden. Den betreute die ehrenamtliche Fahrradwerkstatt Sieverstücken/Suurheid, die bereits seit mehr als 10 Jahren Fahrräder an geflüchtete und bedürftige Menschen verteilt oder bei der Reparatur hilft.
Die rund 75 Schulkinder mussten auch zeigen, ob sie ihr Rad sicher durch einen Parcours lenken können. Die Theorie wurde im Gemeindehaus mit einem Quiz über Verkehrsregeln abgeprüft. Bei der Gelegenheit konnten sich die Kinder auch aufwärmen und mit einem Franzbrötchen versorgen.
Der tote Winkel ist die größte Gefahr
Die Polizeibeamten vor Ort waren sehr zufrieden mit dem Thementag. „Es ist wichtig, Kinder möglichst früh mit der Materie ‚Verkehrssicherheit‘ vertraut zu machen. Das gelingt hier wirklich gut. Die Kinder nehmen den Tag prima an,“ so einer der Beamten. Auf die Frage, welche Gefahren im Straßenverkehr besonders groß sind, antwortet die Polizei: „Nach wie vor ist der Tote Winkel eine große Gefahrenquelle. Zwar kommen Unfälle dieser Art immer seltener vor, es sind aber gerade diese Unfälle, die dann oft tödlich oder mit schweren Verletzungen enden.“
Um darauf aufmerksam zu machen, bot die Polizei gleich zwei Stationen an. An der einen nutzten die Kinder VR-Brillen. Damit ließen sich Gefahrensituationen ganz sicher untersuchen. Gleich nebenan stand ein riesiger LKW. Wer dort einstieg, konnte hautnah erleben, wie unübersichtlich der Verkehr vom Fahrersitz aus sein kann, oder anders ausgedrückt: Wie große die toten Winkel sind, aus denen manche Verkehrsteilnehmer dann plötzlich auftauchen. Hin und wieder hupte der LKW los und rüttelte den Blankeneser Ortskern wach.
Besser verzichten und Rücksicht nehmen
Dr. Rosario Then de Lammerskötter (Geschäftsführender Vorstand) erklärt: „Wir führen diesen Tag nun schon zum dritten Mal durch. Die Kinder sollen mit Spaß etwas über sicheres Radfahren lernen. Die Stationen sind für sich genommen sehr informativ, ergänzen sich zum Teil aber auch, wie mit der Inspektion und der benachbarten Werkstatt.“ Auch auf ein Projekt aus dem vergangenen Jahr wies Dr. Then de Lammerskötter hin: „Das Blankeneser Zukunftsforum widmet sich regelmäßig der Sicherheit auf den Schulwegen. Erst im vergangenen Jahr führte das Forum gemeinsam mit den örtlichen Schulen eine Untersuchung der Fahrradstrecken in den Elbvororten durch. Wir fanden dabei gemeinsam heraus, an welchen Stellen die Verkerhssituation unübersichtlich ist und wo es häufig zu Unfällen kommt.“ Die Ergebnisse wurden an diesem Fahrradtag gezeigt.
Die Verkehrspolizei betont: „Fehlende Rücksichtnahme ist ein häufiger Grund für Unfälle. Sicherheit auf den Straßen und Wegen hängt von einem guten Miteinander ab. Das heißt auch, sich selbst mal zurückzunehmen und nicht auf dem eigenen Recht beharren.“ Das folgt dem alten Motto: Lieber Vorsicht, statt Nachsicht.
Rege Teilnahme trotz Jahresendspurt und Schlechtwetter
Zum Fahrradtag waren Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4 bis 6 der umliegenden Schulen eingeladen. Letztlich konnten „nur“ zwei fünfte Klassen des Gymnasiums Blankenese und eine fünfte Klasse des Marion Dönhoff Gymnasiums teilnehmen. Zum Ende des Schuljahres standen für die übrigen Klassen noch Termine, wie Wandertage und Ähnliches, an. Die anwesenden Kinder hatten sichtlich Spaß an ihrem Fahrradtag, ungeachtet des Hamburger „Schietwetters“.