29. Juni 2022
Panorama

Graffiti-Kunst in Blankenese

Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Blankenese haben eine große Fläche in Blankenese mit Graffiti-Art gestaltet.

Grafitti

Grafitti-Art in Blankenese: Die Wandbild-Gestaltung durch die Profilklasse 9b der Stadtteilschule Blankenese zeigt maritime Motive.

Graffiti in Blankenese? Ja! Rolf Werner ist Klassenlehrer und Kunsterzieher der Klasse 9d der Stadtteilschule Blankenese. Seine (Profil-)Klasse hat das Profil Kunstwerkstatt. Dazu erklärt der Lehrer: „Hier sind die kreativsten und talentiertesten Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs versammelt. Diese haben einen ganzen Tag pro Woche bei mir Kunstunterricht.“ Vor einigen Wochen erhielt Rolf Werner einen interessanten Anruf von der Immobilienfirma QUEST Funds. Diese kümmert sich um das Immobilien-Ensemble am Bahnhof Blankenese. Herr Werner wurde gefragt, ob seine Klasse einen Treppenabgang künstlerisch ausgestalten möchte – mit Graffiti.
Zu der Gelegenheit sagt er: „Wir sind sehr dankbar für diese tolle Chance. Es gibt nicht viele legale Flächen für diese Art Kunst.“ Gemeint ist hier Street-Art in Form von Graffiti. „Dass wir jetzt diesen zentralen Ort gestalten dürfen, den so viele Menschen besuchen, drunter auch viele Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule, macht mich sehr glücklich“, fügt er hinzu. Der Kunstlehrer sah sich die Flächen an, um das Projekt besser einschätzen zu können. Es war machbar und so ging man die Sache an. Zuvor waren hier unansehnliche Kritzeleien. Der Lehrer hofft, dass das Wandbild davon verschont bleibt.

„Wir konnten gleich loslegen“

Die Fläche beim Treppenabgang führt zu zwei Geschäften. Täglich kommen hier viele Menschen vorbei. Das Wandbild wird daher viel Aufsehen erregen. Die gestaltete Fläche gehört, wie das gesamte Gebäude-Ensemble, einem Immobilienfonds. Die Fondsverwaltung hatte die Idee zur Wandbild-Gestaltung und hat auch das Material, wie Farben und Folien, gestellt. „Die Immobilienfirma hat hier richtig gute Vorarbeit geleistet: Kleine Risse und andere Schäden wurden zugespachtelt. Dann wurde eine Grundierung aufgetragen. Wir konnten gleich loslegen“, sagt Rolf Werner.

„Endlich Farbe“

An den Tagen der Gestaltung wurde die Treppe besonders stark genutzt, da der Aufzug, der zum Parkhaus und den Geschäften fährt, für geraume Zeit ausfiel. Die Kunstaktion fand daher mit viel Publikumsverkehr statt. Keine leichte Aufgabe, doch die Schülerinnen und Schüler haben es gemeistert. Vorab fertigten sie Entwürfe an. Vor Ort mussten sie ihre Ideen auf die Gegebenheit anpassen, fügten Details ein und probierten verschiedene Techniken aus. Da kurzfristig einige Mitschüler erkrankten, mussten auch deren Parts übernommen werden. Die Aktion wurde gut angenommen. Viele Passanten hielten an und lobten die Kunst: „Endlich Farbe“, „Ganz toll“ und viel weitere Zustimmung war zu hören. Kritiker, die es auch geben soll, seien eher zurückhaltend, meinte Werner.
Die Kunst zeigt maritime Motive und soll den Stadtteil symbolisieren. Hierzu meinte Rolf Werner: „Blankenese, das ursprünglich aus einem Fischerdorf hervorgegangen ist und Wohnsitz von Kapitänen und Lotsen war, hat mit der Elbe eine direkte Verbindung zum Meer. Daher sollen als Motiv Fische, Robben, Seepferdchen, Tintenfische, Krabben, Möwen, Schiffe und eine Seejungfrau sowie ein Leuchtturm vor blauem Hintergrund abgebildet werden.“ Vom 27. Juni an haben die Schülerinnen und Schüler an mehreren Tagen an ihrer Kunst gearbeitet.  Diese schmückt jetzt die Wände beidseitig des Treppenabgangs, der von der Promenade zu den Geschäften führt, sowie ein paar angrenzende Wandflächen.

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