8. Mai 2024
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Kommt jetzt doch die S6?

Nach langen Verhandlungen investiert Hamburg jetzt 120 Millionen Euro in die Planung der westlichen S-Bahn-Linie S6 zum Osdorfer Born.

Bekommt der Osdorfer Born jetzt doch seine S-Bahn?

Noch muss der Osdorfer Born auf eine Anbindung ans Schienennetz verzichten. Das soll sich bald ändern.

Der Hamburger Senat will 120 Millionen Euro in die konkrete Planung zur S6 in Richtung Osdorfer Born investieren. Die Planung setzt auf den bereits abgeschlossenen Machbarkeitsuntersuchungen und der im vergangenen Jahr angepassten Trassenführung rund um die Forschungsinstitute in der Science City und dem Innovationspark Altona auf. Bis 2030 soll die von der Deutschen Bahn durchgeführte Planung abgeschlossen sein. Die S6 ist neben der U5 der zentrale Baustein zur Anbindung des Hamburger Westens und damit ein wichtiges Puzzlestück der Mobilitätswende in Hamburg. Aufgrund der Haushaltsrelevanz der Investition entscheidet über die Planungsinvestitionen auch die Hamburgische Bürgerschaft noch vor den Sommerferien.

Neubaustrecke der S6

Die Neubaustrecke der S6 erstreckt sich auf insgesamt acht Kilometer Länge mit fünf Haltestellen: Ruhrstraße, Von-Sauer-Straße, Bahrenfeld Trabrennbahn, Lurup Mitte und Osdorfer Born.

Mit der S6 zum Osdorfer Born werden rund 40.000 Anwohnerinnen und Anwohner erstmals an das Schnellbahnnetz angeschlossen. Zugleich wird mit der S6 die Science City Hamburg Bahrenfeld (SCHB) an das Schienennetz angebunden, in deren Bereich neben dem Ausbau des Wissenschaftsbetriebs mit den Quartieren am Volkspark rund 3.800 Wohnungen geschaffen werden. Insgesamt wird die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um rund 14.000 Menschen steigen. Weiterhin werden in Zukunft durch die Verlagerungen naturwissenschaftlicher Institute der Chemie, Physik, Biologie und Data Science der Universität Hamburg in die Science City Hamburg Bahrenfeld rund 6.500 Studierende und 11.000 Erwerbstätige die neue S-Bahn-Linie S6 zusätzlich nutzen können. Die S6 ermöglicht zudem Reisezeitverkürzungen in das Altonaer Zentrum, die Hamburger Innenstadt sowie zum Fernbahnhof Dammtor und zum Hauptbahnhof.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Wir binden Hamburgs Westen an die Schiene an. Und zwar gleich doppelt. Neben der U5 bis zu den Arenen am Volkspark wollen wir mit der S6 den Osdorfer Born erschließen. Davon profitieren viele zehntausend Anwohnerinnen und Anwohner, die seit Jahrzehnten auf eine gute Anbindung an unser Schnellbahnnetz warten. Die S6 sorgt aber auch dafür, dass 11.000 Erwerbstätige und 6.500 Studierende zukünftig schneller zu ihren Arbeitsplätzen und Forschungseinrichtungen an der Science City kommen. Dank einer guten Vorarbeit in den Machbarkeitsuntersuchungen konnten wir gemeinsam mit vielen Partnern die bestmögliche Streckenführung ermitteln. Wir stellen dabei sicher, dass der Forschungsbetrieb in der Science City unbeeinträchtigt bleibt und wir gleichzeitig unsere verkehrlichen Ziele erreichen. Das wird der Mobilitätswende in Hamburg weiteren Schwung geben.“

Die jetzt weiter zu planende Vorzugstrasse der S6 soll westlich der Station Holstenstraße aus dem Bestandsnetz ausfädeln und bis zur Trabrennbahn Bahrenfeld dem Verlauf der Stresemannstraße und Bahrenfelder Chaussee folgen. Zur Vergrößerung des Abstands zu den Forschungseinrichtungen des Campus Bahrenfeld wird die Trasse anschließend in Richtung Volkspark leicht verschwenkt. Im weiteren Verlauf in Richtung Nordwesten soll die Trasse den Verlauf der Luruper Hauptstraße queren, um anschließend in einem Rechtsbogen die erschütterungs- und magnetfeldsensiblen Institute im Innovationspark Altona zu umfahren. Im Bereich der Station Lurup Mitte wird wiederum die Straßenachse der Luruper Hauptstraße erreicht, bevor die Trasse in Richtung Osdorfer Born abbiegt.

Die Vorzugstrasse ist Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses, der sämtliche städtische Belange einbezog. Mit dieser Trassenlage können sämtliche Anforderungen der Forschungseinrichtungen des Campus Bahrenfeld und des Innovationsparks Altona an Erschütterungs- und Magnetfeldeffekte ebenso Berücksichtigung finden wie natur- und denkmalschutzbezogene Anforderungen des Volksparks Altona, des Dahliengartens und des Altonaer Friedhofs. Neben der Anbindung Bahrenfelds und des Osdorfer Borns ist weiterhin die verkehrliche Erschließung der zentralen Bereiche Lurups sowie der Science City durch die S6 sichergestellt.

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