„Da steht eine Kuh auf der Straße und erklärt den Verkehr.“ Das war gestern Morgen das Bild auf dem Weg zur Grundschule im Lehmkuhlenweg. Dort verbarg sich Cornelia Lewin vom Elternrat der Schule in einem Kuhkostüm. Hintergrund des Almauftriebs war eine Verkehrsaktion des Schul-Elternrats. Er trat auf diese Weise gemeinsam mit der Schulleitung und mehreren Schulkindern für sichere Schulwege ein.
Immer wieder kommt es nahe der Sülldorfer Schule vor, dass sogenannte „Eltern-Taxis“ den empfohlenen Schulweg missachten. Sie fahren direkt in den Lehmkuhlenweg. Dies führt speziell an der Kreuzung Sülldorfer Kirchenweg / Lehmkuhlenweg zu mehr Verkehr – eine potenzielle Gefahr für die Kinder. Das Ziel der Aktion war es daher insbesondere, die Sicherheit für Rad- und Roller fahrende Kinder zu erhöhen.
Die Kuh kann’s
Cornelia Lewin erklärt: „Mit der Kostümierung wollen wir einfach noch mehr Aufmerksamkeit schaffen. Das Thema ist so wichtig und sollte mehr Menschen erreichen. Was liegt da näher, als die Schul-Kuh hierfür zu nutzen, die noch dazu für so tolle Wortspiele sorgt.“ Gemeint ist der „Kuhle Weg“, wie es auf einem Plakat stand. Ein anderes zeigte den Spruch „Zu Fuß ist kuhler“ – ein Hinweis auf die Umweltbelastung durch Autos. Ein Schüler, der zu den Klimadetektiven – einer Umwelt AG der Schule – zählt, hielt das Schild hoch.
Empfohlene Strecke zur Schule am Lehmkuhlenweg
Bereits am 17. September gab es eine ähnliche Aktion. Damals erläuterte die stellvertretende Schulleiterin Frau Slomski: „Wir möchten mit dieser Aktion daran erinnern, den von der Schule empfohlenen Schulweg zu nutzen. Der ist nicht nur auf der Website der Schule hinterlegt, sondern wird den Erstklässlern auch in Form eines Verkehrs-Flyers zu Schulbeginn ausgehändigt.“ Dieser Weg führt den Sülldorfer Kirchenweg weiter, dann links in den Ohlnhof und nochmals links in den Schlankweg. Dieser mündet dann wieder im Lehmkuhlenweg.
Eigenständigkeit fördern: Kinder sollen den Schulweg allein bewältigen
Ein zentrales Anliegen der Initiative war es, die Eltern zu ermutigen, ihre Kinder schon früh auf einen selbstständigen Schulweg vorzubereiten. „Die Kinder sollten möglichst ab der ersten Klasse lernen, den Schulweg ab der Bahnschranke allein oder gemeinsam mit anderen Kindern zu bewältigen“, so die Schulleitung. Dies sei nicht nur wichtig für das soziale und ökologische Bewusstsein der Kinder, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Förderung der Eigenverantwortung.
Die Schule empfiehlt den Eltern, ihre Kinder zu unterstützen. Das ginge, indem sie gemeinsam den sicheren Schulweg einüben, Gehgemeinschaften organisieren oder feste Treffpunkte vereinbaren. Zudem sei es hilfreich, wenn Eltern mit ihren Kindern Verhaltensregeln für den Schulweg besprechen und einüben.
Auf Fahrzeuge verzichten: Ein Appell an die Eltern
Die Schulleitung appelliert zudem an die Eltern, auf das Auto zu verzichten. „Die begrenzten Halte- und Parkmöglichkeiten vor der Schule sowie auf dem kleinen Parkplatz vor dem Neubau führen oft zu stressigen und konfliktbeladenen Situationen, die vermieden werden können“, betont die Schulleitung. „Das muss nicht sein. Lassen Sie Ihr Auto einfach stehen“, fügt eine Vertreterin des Elternrats hinzu.
Aktion wird wiederholt nach den Herbstferien
Der Elternrat möchte ihr Engagement für die Wegesicherheit wiederholen. Die „Verkehrs-Kuh“ der Grundschule Lehmkuhlenweg wird dabei sicherlich noch öfter im Einsatz sein, um auf humorvolle Weise ein ernstes Thema in den Fokus zu rücken. Das Maskottchen der Grundschule, die Lehm-KUH-len-Kuh, leiht ihren Namen gerne für die „Kuh’le Verkehrsaktion“.